Das Skandi-Label dehnt sich aus

BERTONI

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Stretch und enge Schnitte sind das Markenzeichen des dänischen Labels. (Alle Bilder: BERTONI)

Autor: Markus Oess

Das Skandi-Label BERTONI will sich hierzulande fest etablieren. Mike Alsdorf verantwortet den deutschen Markt und hat sich an dem Unternehmen beteiligt. Inzwischen hängt die Marke in etwas mehr als 100 Läden bei rund 45 Kunden. Bis Ende des Jahres will Alsdorf weitere Showrooms in Hamburg und Berlin eröffnen und die Kundenzahl vervierfachen.

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Eng geschnitten und stretchy, lauten zwei Kerneigenschaften des dänischen Menswearlabels BERTONI. Die aktuelle Mode kommt den Dänen beim zweiten Versuch, hier auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, ziemlich entgegen. Und weil den Deutschen das skandinavische Design gut gefällt, klappt es diesmal, ist Mike Alsdorf, der deutsche Vertriebschef und inzwischen Mitgesellschafter, gegenüber FT fest überzeugt. Ahlsdorf kam Ende 2013 zu dem Label, um den deutschen Markt ein zweites Mal anzugehen. Die ersten Gehversuche mit eigenen Läden ab Ende 2009 scheiterten. „Falscher Partner und falsche Standorte“, bemerkt Alsdorf recht trocken. „Wenn wir eigene Stores eröffnen, dann bewusst Concept Stores als Testlabor für unsere Sachen. Nicht aber als eigenständige Unit. Wir setzen auf den Wholesale.“

BERTONI arbeitet mit 45 Händlern (102 Türen) hierzulande zusammen, Läden wie JUST FOR THE BOYS in Berlin, die HEFFTERS in Limburg oder Lieblings… in Fulda gehören dazu, aber auch WORMLAND und P&C West. Deren Einkaufsvolumen bewegt sich nach Angaben von Alsdorf zwischen 30.000 und 500.000 Euro. „Wir wollen zu den Platzhirschen“, gibt Alsdorf die Marschrichtung vor. Noch ist das Label überwiegend in NRW präsent; nur fünf Händler betreiben ihre Läden außerhalb des größten Flächenlandes der Republik. Kein Wunder, Alsdorfs Showroom/Büro befindet sich in Krefeld. Allerdings sollen in der zweiten Jahreshälfte zwei weitere Showrooms in Hamburg und München folgen. „Berlin ist dann nächstes Jahr dran, vielleicht auch Frankfurt“, sagt Alsdorf. Den Außendienst will er mit eigenen Leuten aufbauen. „Wir wollen, dass sich die Leute um das Produkt kümmern und nicht Marken sammeln“, so die Erklärung.

  • Modische Konfektion als Komplettlook und skandinavisches Design.
  • Enge, teils superenge Schnitte
  • Im Schwerpunkt Broken Suits
  • BERTONI hat eigene Fertigungen in Polen und der Türkei.

In dieser Orderrunde hat Alsdorf bislang 15 Neukunden dazugewonnen. Bis Ende des Jahres will er die Gesamtzahl der Kunden vervierfachen. „Wir planen ein zweistelliges Wachstum mit Bestandskunden und mit Neukunden. Wir werden das auch erreichen“, ist sich Alsdorf sicher. Auch in diesem Jahr wird es erste Pop-up- (vier) und Systemflächen (sechs) geben von 15 Quadratmetern und mehr. Die Möbel kommen vom eigenen Ladenbau in Dänemark. Dabei kommt Alsdorf dem Handel mit einem „Renner-Penner-Tausch und einem 20-Prozent-Anteil Kommission (für die modischen Spitzen) und einer Endlagerbetrachtung“ entgegen.

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Bis Ende des Jahres soll die Gesamtzahl der Kunden vervierfacht werden

„Wir haben ein eigenes Profil und decken ein Marktfeld ab, das in Deutschland so nicht vorhanden ist“, sagt Alsdorf. BERTONI sei etwas DRYKORN, HUGO, CALVIN KLEIN und CINQUE, trage aber eine eigene Handschrift. „Mehr Pitti“, wie Alsdorf sagt und er fügt hinzu, auch als Aussteller nach Florenz zu wollen. Und wo liegt die Kernkompetenz? „Modische Konfektion als Komplettlook, enge, teils superenge Schnitte (zwei Passformen) und skandinavisches Design. Im Schwerpunkt Broken Suits, dazu Wool & Outdoor.“ BERTONI verarbeitet auch im Innenfutter Stretchqualitäten, was eine superenge Silhouette erlaubt. In Skandinavien ist BERTONI schon eine Nummer. Das Label wird auch in Österreich, der Schweiz, Benelux, Großbritannien/Irland und Russland verkauft. Der deutsche Markt hat sich im Ranking auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Anfangs pickte sich Alsdorf aus der vorhandenen Kollektion (vier Kollektionen, sechs Liefertermine) sein Programm zusammen. Inzwischen spricht er bereits bei den ersten Designs der neuen Kollektionen mit.

Die Preise sind noch konsumig, wenn auch nicht gerade Preiseinstieg. So kostet ein Sakko zwischen 179 und 299 Euro, Hosen 89 bis 149 Euro. Der Broken Suit ist für 299 bis 399 Euro zu haben. Mäntel kosten 299 bis 399 Euro, Hemden 59 bis 99 Euro und Strick 59 bis 149 Euro. Rund 60 Prozent des Geschäftes laufen über NOS. Darin enthalten sind auch Seasonal NOS und ein 4-Way-Stretch-Baukasten. BERTONI hat eigene Fertigungen in Polen und der Türkei. Das Label wurde 1972 im dänischen Aarhus von Palle Breckling gegründet.
www.bertoni.com/de