Island Style

Der normale Mann

Dario Basile
„Ich bin halt einfach ein Inselmensch." Dario Basile, ©Andreas Grüter

Autor: Andreas Grüter

Dario Basile (36) kommt gebürtig aus Palermo und arbeitet als Chief Operating Officer in einer Werbeagentur in Madrid. Wir haben ihn in einem Café im kleinen Surferdörfchen Lajares auf Fuerteventura getroffen, wo er mit seiner brasilianischen Freundin für ein paar Wochen dem europäischen Winter zu entkommen suchte.

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FT: Bist du wegen der guten Wellen am North Shore nach Lajares gekommen?
Dario Basile: „Nein ich surfe selbst nicht, aber als Sizilianer, den es auf das Festland verschlagen hat, vermisste ich natürlich dieses spezielle Gefühl, von Wasser umgeben zu sein. Ich bin halt einfach ein Inselmensch. Die Reise war übrigens das Weihnachtsgeschenk meiner Freundin.“

Ist Mode ein Thema für dich?
„Ich finde Mode schon spannend, allerdings interessieren mich kleine Eco- und Slow-Fashion-Labels viel mehr als GUCCI, PRADA und Co.“

Wo kaufst du ein?
„Fast ausschließlich in kleinen Läden und Boutiquen. Zudem gern auch in Secondhandstores und ab und an online, vor allem, wenn es um Sneaker geht.“

Was würde bei dir nie im Kleiderschrank landen?
„Sollte Trump jemals überlegen, in Mode zu machen, wäre ich mit Sicherheit nicht sein Kunde. Das Gleiche gilt übrigens auch für Berlusconi. Ansonsten mag ich diese ganzen Ketten wie ZARA und H&M überhaupt nicht.“

… und auf was kannst du auf keinen Fall verzichten?
„Ich liebe Skatesneaker und -shirts. DC- und C1RCA-Footwear habe ich ohne Ende, kann aber dennoch an keinem neuen Modell oder einer guten Collabo vorbeigehen, ohne zuzuschlagen.“

Ist Funktion dabei Ehrensache oder eher Anhängsel?
„Ich würde sagen, eher ein nettes Add-on.“

Das perfekte Outfit für den Abend?
„Eigentlich immer Casual. Jeans, Sneaker und dazu, wenn es denn sein muss, ein klassisches unifarbenes Shirt, kombiniert mit einem Jacket.“

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… und für den Urlaub?
„Im Büro muss ich mich manchmal anpassen, aber im Urlaub interessieren mich Konventionen überhaupt nicht. Sprich, das Jacket landet gar nicht erst im Koffer und das unifarbene Shirt wird gegen eins mit Skateprint eingetauscht. Für kühlere Tage wie heute habe ich noch einen schlichten Strickpulli mitgebracht.“

Liest du Fashion-Magazine?
„Vogue und Elle liegen immer auf meinem Schreibtisch, was allerdings eher mit meinem Job in der Werbeagentur zu tun hat. Privat finde ich Magazine oder auch Bücher, die sich wirklich tiefer mit bestimmten Lifestyles auseinandersetzen, viel interessanter.“

Wie wichtig ist Design für dich?
„Enorm wichtig. Es ist eines der Grundkonzepte des Lebens, dass alles eine Form hat. Man muss nur ein Auge dafür entwickeln und sich interessieren. Schau dir das Croissant hier an. Was für wunderbar geschwungene Linien. Ich bin leider selbst kein Designer geworden, obwohl es immer mein Traum war.“

Rock oder Reggae?
„Da triffst du zwei meiner Passionen. Ich habe zwar ganz klassisch Klavier gelernt, Chopin und so, aber mein Herz gehört dem Reggae, dem Dub und dem Drum’n’ Bass. Dass ich dabei als Schlagzeuger in einer Rockband spiele, ist überhaupt kein Widerspruch, weil mein Drumstyle da viel besser passt und ich die rohe Energie und Intensität des Rock mag.“

Was ist das modische Äquivalent zu Reggae?
„Lässige Shorts, ein einfaches Shirt mit einem One-Love-Print und an den Füßen Havaianas.“

So ähnlich wie der Surferstyle auf Fuerteventura?
„Ja, eigentlich trägt hier jeder dasselbe, aber ich mag das, weil es mich immer daran erinnert, dass ich mich auf einer windigen Insel mit tollen Wellen befinde.“