Atelier Gardeur: Gerhard Kränzle geht

GARDEUR-Chef Gerhard Kränzle (©GARDEUR)

Bis April will Atelier Gardeur alle Produktionsrückstände aufgeholt haben.

Mit Wirkung zum 31.3.2018 wird Gerhard Kränzle, ehemaliger Mehrheitseigentümer und CEO von Gardeur, komplett aussteigen. „Gerhard Kränzle hat in seinen siebeneinhalb Jahren bei Gardeur viele Veränderungen angestoßen. Zusammen mit dem  Team hat er Gardeur neu ausgerichtet, die Marke konzentriert und sehr gute Arbeit in der Vertikalisierung geleistet“, sagt Steef Duijndam, geschäftsführender Gesellschafter der Atelier Gardeur GmbH. „Ohne die durch externe Faktoren ausgelöste Liquiditätskrise wäre Gardeur unter seiner Führung auf einem sehr guten Weg gewesen. Wir danken Herrn Kränzle für die professionelle und verantwortungsvolle Übergabe in den vergangenen vier Monaten.“ Kränzle gehe auf eigenen Wunsch, heißt es weiter.

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Die Duijndam-Gruppe sei für Kränzle der Wunschkandidat gewesen. Steef Duijndam verfolge seit vielen Jahren die Marke und werde gemeinsam mit seinem Partner Thomas Kültz seine langjährigen Erfahrungen im Textilbereich. Die Ergebnisse der ersten 100 Tage zeigten, „dass das Duo Duijndam/ Kültz auf dem richtigen Weg ist: mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz haben die beiden die Beschaffung ermöglicht, die Produktion angekurbelt und so die Lieferfähigkeit wiederhergestellt“, bilanziert das Unternehmen. Bis April will Atelier Gardeur alle Produktionsrückstände aufgeholt haben und wieder mit dem regulären Lieferrhythmus arbeiten.  „Ein wahrer Kraftakt“, meint Gerhard Kränzle bewusst. Kränzle will „nach einer längeren Auszeit im kommenden Jahr an anderer Stelle wirken“, wie er sagt.

Gerhard Kränzle war im November 2010 von der Eigentümerin Capcellence als CEO der damals verlustreichen Gardeur GmbH berufen worden. Als 2012/13 Geld fehlte, übernahm Kränzle die Mehrheit des Unternehmens mit der NRW.Bank als stillem Partner und konnte Gardeur bis 2015/16 aus der Verlustzone bringen. Allerdings bereitete die unzureichende Liquiditätsausstattung Probleme. Die Gardeur GmbH musste im Oktober 2017 die Eröffnung des Insolvenzverfahren beantragen. Zum 1.12.2017 übernahm die Duijndam-Gruppe Gardeur und firmiert seitdem unter Atelier Gardeur GmbH.

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