GALERIA: Amtsgericht Essen eröffnet Verfahren in Eigenverwaltung

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Sanierungspläne

Der Warenhauskonzern GALERIA hat eine wichtige Hürde bei dem Versuch genommen, den Konzern zu retten. Das Amtsgericht Essen hat heute das Verfahren in Eigenverwaltung eröffnet, nachdem der Plan fristgerecht bei Gericht eingereicht worden war, teilt das Unternehmen mit. Zuvor hatte der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt. Nun könne die Geschäftsführung mit dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz die Restrukturierung des Unternehmens fortsetzen, heißt es weiter. Dr. Frank Kebekus ist zum Sachwalter des eröffneten Verfahrens bestellt worden.

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GALERIA soll „eindeutiger positioniert werden – mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet ist“, heißt es in der Mitteilung des Konzerns. Dazu zählt eine „kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten“. Alle weiter bestehenden GALERIA-Filialen sollen modernisiert und auf das Konzept umgestellt werden. Die Attraktivität der Standorte soll durch die Einbindung weiterer kundenrelevanter Services wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services gesteigert werden. Dinge, die sich bereits in der Modellfiliale in Kassel bewährt hätten. „Fokussierung, Priorisierung, Effizienz und Schnelligkeit sind die klaren Leitplanken, die nun vom Management konsequent umgesetzt werden müssen. Wenn das gelingt, hat GALERIA in Deutschland eine positive Zukunft“, sagt Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter GALERIA.

GALERIA strebt nach eigenem Bekunden unter anderem eine führende Position in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home an. Die stationären Warenhäuser von GALERIA sollen mithilfe eines attraktiven Gastronomie-Angebots zum lokalen Treffpunkt in der Innenstadt werden. Die Filialen werden in fünf Vertriebsregionen unterteilt und erhalten mehr Eigenständigkeit in Bezug auf Prozesse, Abläufe, Sortimente, Personalplanung und -führung. Die Strukturen sollen effizienter mit den Abläufen der Zentrale, dem sogenannten Service Center, verzahnt werden.

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Im Zuge der Sanierung will GALERIA auch das Filialnetz neu aufstellen. Dazu verhandelt das Unternehmen aktuell mit Vermietern. Insbesondere von deren Zugeständnissen hänge vielfach noch ab, welche Filialen geschlossen, fortgeführt oder an einen Erwerber übertragen werden könnten. „GALERIA hat ein tragfähiges Konzept vorgelegt, das die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Es bestehen daher nach meiner Einschätzung sehr gute Chancen, dass auch die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Ende März stattfinden wird, dem Plan zustimmen wird und dass sich GALERIA so zukunftsfähig aufstellen kann“, glaubt Sachwalter Dr. Kebekus. Es bleibt also vorerst noch unklar, welche und wie viele Filialen schließen müssen.