Zalando: Mehr Gewinn, weniger Umsatz

Dr. Sandra Dembeck ©Zalando

Zahlenwerk

Der Berliner Online-Riese Zalando hat im dritten Quartal ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) von 23,2 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem Anstieg von 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilt der Konzern mit. Zalando bestätigt die Jahresprognose für das bereinigte EBIT und reduziert angesichts des erwarteten anhaltenden Drucks auf die Nachfrage für den Rest des Jahres gleichzeitig die Jahresprognose für das Bruttowarenvolumen (GMV) und den Umsatz.

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Das bereinigte EBIT stieg unter anderem dank niedrigerer Logistikkosten von 13,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 23,2 Millionen Euro. Dieser Anstieg entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 1 Prozent, gegenüber 0,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. In einem angespannten gesamtwirtschaftlichen Marktumfeld, das von Konsumzurückhaltung und rückläufigen Online-Umsätzen geprägt war, sank das GMV im dritten Quartal um 2,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und der Umsatz um 3,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Dabei wurde das Quartal durch den warmen September negativ beeinflusst, da die Kund:innen zu dieser Jahreszeit nicht wie üblich Herbst- und Winterbekleidung gekauft haben. Der Anteil, den Partner zum Bruttowarenvolumen (GMV) im Fashion Store beisteuern, lag im abgelaufenen Quartal bei 39 Prozent. Das ist ein Plus von 4 Prozentpunkten im Vorjahresvergleich.

Mit strategischen Initiativen habe das Management weitere wichtige Weichen für künftiges Wachstum gestellt, heißt es weiter. Dazu zählen neue Inhalte und Storytelling-Formate, der Aufbau eines differenzierten Kund:innenerlebnisses im Fashion Store unter der Kategorie Designer sowie der Ausbau des Logistikangebots. „Storys auf Zalando“ wurde in Zusammenarbeit mit eigenen Tochter Highsnobiety entwickelt und im September eingeführt wurde. Damit erhalten Kund:innen Zugang zu kuratierten Styles in visuellen Formaten wie kurzen Videos, um Trends rund um Mode und Kultur. Zalando hat im dritten Quartal auch einen neuen Bereich für Luxus- und Designermarken im Fashion Store implementiert, der Marken und Styles ansprechender präsentieren soll. Der Bereich zielt auf eine neue Generation von Luxuskund:innen. Im vergangenen Monat haben die Berliner überdies die B2B-Marke ZEOS (Zalando E-Commerce Operating System) eingeführt. Damit können Marken und Händler ihren Vertrieb über verschiedene Verkaufskanäle hinweg europaweit über eine Plattform steuern. Im vergangenen Jahr hatte Zalando eine Multichannel-Fulfillment-Lösung getestet, die nun unter der neuen Marke ZEOS Fulfillment läuft. Rund 30 Marken und Händler wie Pepe Jeans oder die polnische Schuh- und Accessoires-Marke Kazar nutzen ZEOS derzeit.

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„Storytelling, unser Logistikangebot und neue Technologien sind die Schlüssel für unser zukünftiges Wachstum. Unsere solide Finanzlage gibt uns die Flexibilität, diese strategischen Investitionen zu tätigen”, sagt Dr. Sandra Dembeck, Finanzvorständin von Zalando. „Zusätzlich hat sich unsere finanzielle Disziplin ausgezahlt und wir haben ein weiteres Quartal mit verbesserter Profitabilität abgeliefert.” Der Vorstand bestätigt seine Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBIT und kappt die Prognose für Bruttowarenvolumen (GMV) und Umsatz. Im Geschäftsjahr 2023 wird unverändert ein bereinigtes EBIT zwischen 300 bis 350 Millionen Euro erwartet. Die Entwicklung des GMV soll zwischen -2 und 1 Prozent liegen, der Umsatz um 0,5 bis 3 Prozent sinken. Zuvor hatte das Unternehmen prognostiziert, dass das GMV in der Spanne von 1 Prozent bis 7 Prozent und der Umsatz in der Spanne von -1 Prozent bis 4 Prozent liegen soll.