Wandel ist wichtig

CLUB OF COMFORT®

Online wird die Marke jünger gekauft als im Handel. alle Bilder ©CLUB OF COMFORT

Autor: Markus Oess
Der Hosenspezialist CLUB OF COMFORT® feiert im kommenden Jahr sein 70-jähriges Jubiläum und hat sich in den zurückliegenden Jahren in der Markenaussage und auch modisch verjüngt. Die Zielgruppe bleibt, aber die Endkunden fühlten sich auch jünger und der Relaunch war die logische Konsequenz daraus, sagt das Management. Wir waren zu Besuch in Großefehn und haben uns mit dem Führungsteam über Marke und Marken machen unterhalten.

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„Die Entscheidung für die Marke war goldrichtig.“ Herbert Hinrichs, Geschäftsführung

„Wir werden mit einem Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent aus dem Jahr gehen, nachdem wir in den zurückliegenden zwei Jahren durch die angespannte Versorgungslage in der Pandemie und der Inflation infolge des Ukrainekrieges Preisanpassungen vornehmen mussten. Auch die Vororder F/S 2024 haben wir mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Für die Vororder F/S 2024 sind die Preise relativ stabil geblieben, nachdem sie in 2023 wegen der Kostensteigerung angepasst werden mussten“, sagt Herbert Hinrichs, Chef des Hosenspezialisten CLUB OF COMFORT®, Großefehn. Der Umsatz wird 2023 knapp unter 20 Millionen Euro liegen. „Wir planen für die anstehende Order H/W 2024/2025 mit einem Zuwachs im unteren bis mittleren einstelligen Bereich, wollen aber mehr auf Lager produzieren als in den zurückliegenden Saisons, da auch der Export von 33 Prozent Umsatzanteil auf 40 Prozent gestiegen ist und sich der positive Trend auch auf die Nachorder auswirkt.“ Es könnte also schlechter laufen für die Norddeutschen.

Im kommenden Jahr feiert das Unternehmen sein 70-jähriges Bestehen. Vor 55 Jahren konzentrierten sich die Norddeutschen dann auf Hosen. „Die Entscheidung, komplett auf Marke zu gehen, war goldrichtig. Wir werden uns zum 70. Jubiläum etwas Besonderes für die dann kommende H/W-Kollektion auf der Fläche einfallen lassen, das uns und unseren Händlern auch einen zusätzlichen Mehrumsatz bringen wird“, kündigt Hinrichs an. Inzwischen ist ein großer Anteil der Hosen nachhaltig und nach MADE IN GREEN by OEKO-TEX® zertifiziert. Die Hosen tragen zwei QR-Codes. Ein Code führt zu einem Link, der die Funktion der Hosen erklärt, der andere zu OEKO-TEX® beziehungsweise einer Seite, auf der die Endverbraucher sämtliche Produktionsschritte und Lieferanten nachvollziehen können.

Wintertime

„Markanter, peppiger.“ Andreas Hegenbart, Marketing

Neben dem Produkt hat CLUB OF COMFORT® in den zurückliegenden Jahren auch an der Marke gearbeitet, um moderner in der Ansprache zu werden. Im Jahr 2018, sagt Marketing-Leiter Andreas Hegenbart, kam dann der Markenrelaunch: „Wir haben uns auch im Markenauftritt verändert, gerade die Bildsprache und der Ausdrucksstil sind markanter und peppiger geworden. Jetzt beginnen sich die Maßnahmen auszuzahlen.“ Das betont auch Norbert Bents, Vertriebschef des Unternehmens. Der Imagewandel war wichtig: „Wir kommen produktseitig schon lange nicht mehr so konservativ als Komforthose rüber, sondern haben uns modisch deutlich modernisiert, jünger gemacht. Natürlich ist unsere Kernzielgruppe immer noch der Mann ab 50. Der fühlt sich aber auch jünger als die 50-Jährigen früherer Generationen und er will auf einen modischen Look nicht verzichten.“

 

„Wachstum dank Kundenmix.“ Norbert Bents, Key Account

Mit dem Switch konnte CLUB OF COMFORT® auch neue Händler gewinnen, sagt Bents. „Wir sehen, dass wir online jünger gekauft werden als im Handel. Auch das ist für mich ein klarer Beleg dafür, dass wir den richtigen Weg gehen. Unsere Investitionen und Bemühungen im Marketing beginnen sich auszuzahlen.“ Die Marke bestückt auch rund 240 Systemflächen, die auf Basis eines Depotsystems bespielt werden. CLUB OF COMFORT® bietet ausgewählten Partnern eine kostenlose Grundbestückung an Lagerhosen mit vollem Rückgaberecht zum Saisonende. Und erwartet im Gegenzug von den Händlern, dass diese regelmäßig nachordern, idealerweise via EDI.

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„Unser vielfältiger Kundenmix hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass wir ein stabiles Wachstum verzeichnen konnten. Im Dezember dürfen wir unser 20-jähriges Jubiläum bei QVC feiern, eine Partnerschaft, die sich über die Jahre als effektive Endverbraucherwerbung bewährt hat“, sagt Bents. Es gibt auch einen eigenen Blog auf Social Media. Er ist fester Bestandteil der Kommunikation mit den Endkunden und soll dem Unternehmen und der Marke ein jüngeres Gesicht geben.

Zum Unternehmen

CLUB OF COMFORT® hat eine eigene Fertigung in der Slowakei und einen Partnerbetrieb in der Ukraine nahe der slowakischen Grenze. Beliefert werden um die 1.200 Händler (Platzhirsche, Filialisten, kleinere Händler, Versender. In Deutschland ist die Marke in Showrooms in München, Hamburg (zweimal), Sindelfingen, Düsseldorf, Leipzig und Eschborn zu sehen. Die Exporte machen rund 40 Prozent vom Umsatz aus (unter anderem Benelux, Skandinavien und Osteuropa). Italien ist für CLUB OF COMFORT® der größte Exportmarkt. Die Preislagen bewegen sich bei 89 bis 139 Euro. Die Kalkulation liegt bei 170 bis 180.

Im Programm gibt es zwei Rümpfe: schlank und regular. H/W 2024/2025 kommen zwei weitere Formen hinzu: Tapered und Loose Fit. Die unterschiedlichen Passformen tragen Namen. Zwischen 25 und 30 Prozent der Hosen werden auf Lager (NOS) produziert. Geliefert werden im NOS die Größen von 24 bis 32 beziehungsweise 48 bis 60. Bei der Vororder sind alle Größen möglich. An der Firmenzentrale unterhält CLUB OF COMFORT® seit 2019 seinen einzigen Laden als örtlicher Nahversorger für Herrenbekleidung

Zeitbilder
  • Bekleidungsfabrik 1969

Timeline

Firmengründer Johann Hinrichs

-1954 gründete der Herrenschneidermeister Johann Hinrichs in Mittegroßefehn.
-Anfang der 1960er-Jahre begann die Fertigkonfektion, das bisherige Standbein Maßanfertigung zu überflügeln. 1969 entstand der neue Firmensitz.
-1993 Inbetriebnahme des neu gebauten Zweigwerkes, in Lubotice/Prešov
-1996 Launch der Marke „CLUB OF COMFORT®“
-2005 Einführung des Standards 100 by OEKO-TEX®
-2018 Relaunch der Marke CLUB OF COMFORT®. Mittlerweile ist die Marke in 27 Ländern vertreten.