HDS/L
Im ersten Halbjahr 2024 verlor der Umsatz der deutschen Schuhindustrie bei rund 1,15 Milliarden Euro rund 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während der Inlandsumsatz leicht um 1,98 Prozent auf 877 Millionen Euro stieg, verzeichnete der Auslandsumsatz einen deutlichen Rückgang von über 11 Prozent auf 273 Millionen Euro. Die Branche sieht sich weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, darunter hohe Bürokratie und steigende Kosten. Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L), kritisiert die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen: „Die vielen von der Politik in Berlin und Brüssel hausgemachten Probleme belasten auch weiterhin die deutsche Schuhindustrie. Es ist zu erwarten, dass Schuhe im nächsten Jahr deutlich teurer werden.“
Der Außenhandel verzeichnete gemischte Ergebnisse. Die Exporte stiegen leicht um 1,96 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro, während die Importe um 7,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro sanken. Besonders auffällig war der Rückgang der Importe aus China um über 15 Prozent, während Vietnam erstmals China als führendes Importland überholte. Die Beschäftigtenzahl in der Schuhindustrie blieb stabil, mit einem leichten Zuwachs von 1,9 Prozent auf 9.219 Beschäftigte in größeren Betrieben. Der Verband erwartet keine kurzfristige Besserung der Lage und fordert politische Maßnahmen zur Unterstützung der Branche. Junkert betont, dass es dringend positive Impulse aus der Politik brauche, um die schwache Konsumstimmung und die Belastungen durch Bürokratie zu überwinden.