
Autor: Markus OessMit ihrem Start-up GRAT wollen Leon Wortmann und Joshua Hencke das Thema Hundebett neu angehen. Ihr Ziel: schöne Produkte, die sich ins Interieur einfügen und zugleich den ergonomischen Bedürfnissen des Hundes gerecht werden. Dabei setzen die Gründer auf Design, Funktion und nachhaltige Materialien. „Wir wollten ein Produkt schaffen, das bleibt“, sagt Wortmann. Produziert wird ausschließlich in Deutschland. Erste Handelspartner sind gewonnen, das Wachstum ist geplant – mit Maß und Anspruch.
Die Geschichte von GRAT beginnt mit einer alten Dame und einem geselligen Bier. „Joshuas Hündin hatte im Alter starke Gelenkprobleme. Er hat sich dann intensiv mit dem Thema Hundebetten auseinandergesetzt, aber das, was der Markt hergab, war eher eine Zwischenlösung“, erzählt Leon Wortmann. „Er hat mir seine Funde gezeigt, wir haben uns angeschaut und gesagt: ,Dann lass uns doch selbst eins bauen.‘“ Leon Wortmann ist gelernter Tischler. Gemeinsam mit dem Betriebswirt Joshua HEncke gründete er kurze Zeit später GRAT, eine Marke für hochwertige Hundebetten. Der Anspruch: Design und Gesundheit sollen Hand in Hand gehen. „Unser Ziel war es von Anfang an, ein Produkt zu entwickeln, das sich perfekt in jedes Interieur einfügt, ästhetisch ansprechend ist und zugleich gesundheitliche Vorteile für den Hund bietet“, sagt Wortmann.
Die Entwicklung der Polsterung habe dabei den größten Teil der Zeit in Anspruch genommen. „Wir haben uns Unterstützung von Tierärzten geholt. Heute besteht unsere Polsterung aus drei Schichten, die exakt auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sind.“ Die unterste Schicht stützt Gelenke und Wirbelsäule. Die mittlere enthält feine Holzspäne, die beruhigend wirken und das Hautmilieu verbessern sollen. Die oberste verhindert Wärmestau. „Wir wollten keine billige Füllung, sondern eine, die tatsächlich etwas bewirkt – wie eine orthopädische Matratze für den Hund.“
Neben der Funktion stand das Design von Beginn an im Fokus. „Wir sehen unser Produkt eher als Möbelstück denn als klassisches Hundekörbchen. Design und Funktion sind bei uns gleichberechtigt“, sagt Wortmann. Das Modell PINO ist so konstruiert, dass es genau in das modulare System von USM Haller passt. Weitere Modelle wie RIVA oder NARA bedienen unterschiedliche Stile, von minimalistisch bis markant. Alle Bezüge sind abziehbar und waschbar. Produziert wird vollständig in Deutschland. „Wir haben uns bewusst gegen eine Fertigung im Ausland entschieden, auch wenn das finanziell attraktiver gewesen wäre“, sagt Wortmann. „Qualität, faire Bedingungen und kurze Wege sind uns wichtiger.“ Die Produktion findet bei Dortmund statt, der Hauptsitz ist in Düsseldorf.
Möbel statt Körbchen
Für den Vertrieb setzen die Gründer auf persönliche Gespräche mit passenden Partnern. „Möbelhäuser mit Designfokus sind für uns die richtigen Ansprechpartner“, erklärt Wortmann. Schulungen beim Händler vor Ort sind Bestandteil des Konzepts. „Unsere Betten sind beratungsintensiv, das muss sitzen.“ Die Preispolitik ist klar: hochwertige Materialien, kein Discount. Eine langfristige Garantie und nachhaltige Nutzbarkeit sollen Vertrauen schaffen. „Wer den Bezug regelmäßig pflegt, hat ein Produkt, das viele Jahre hält. Unsere Polsterung ist weitaus langlebiger als die herkömmlicher Hundekörbchen“, sagt Wortmann.
Mittelfristig strebt GRAT einen Absatz im oberen dreistelligen Bereich an. Auch neue Modelle sind geplant, ein Reisebett könnte als Nächstes kommen. Katzenliebhaber sind willkommen – „Die gesundheitlichen Vorteile gelten für sie genauso“–, doch im Fokus bleiben vorerst Hunde.
Bestellt werden kann online über einen Konfigurator oder stationär über den Handel. „Wir wollen wachsen, aber nicht um jeden Preis. Uns geht es um die richtige Partnerschaft – für Händler und für Hundebesitzer“, sagt Wortmann. „Ein erholsamer Schlaf ist ein Privileg – das möchten wir mit dem besten Freund des Menschen teilen.“ Wenn es übrigens beim Namen Wortmann klingelt, ist das kein Zufall, er ist der Bruder von bugatti-CBO Florian Wortmann.