
Unterdrückung
In Myanmar wurden die Gewerkschaftsführerin Myo Myo Aye, ihre Tochter Chue Thwel sowie mindestens neun weitere Mitglieder der Solidarity Trade Union of Myanmar (STUM) von der Militärjunta festgenommen. Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt. Menschenrechtsorganisationen wie die Clean Clothes Campaign fordern ihre sofortige Freilassung. Die Festnahmen stehen offenbar im Zusammenhang mit der Unterstützung von Streiks in Textilfabriken. In den vergangenen Monaten protestierten Arbeiterinnen verstärkt gegen Armutslöhne. Etwa 400.000 Beschäftigte, überwiegend Frauen, nähen unter repressiven Bedingungen für Marken wie H&M, Zara, adidas, Next und Bestseller. Die Tageslöhne liegen bei rund drei US-Dollar.
Myo Myo Aye war bereits 2021 für über sechs Monate inhaftiert. Seit dem Putsch im Februar 2021 stuft das Regime zahlreiche Gewerkschaften als illegal ein. Trotz anhaltender Repressionen dokumentierte STUM zuletzt Menschenrechtsverletzungen in zehn Fabriken. „Diese Marken(die Auftraggeber, der Red.) tragen eine besondere Verantwortung, nicht Teil von Menschenrechtsverletzungen zu sein“, mahnt Johnson Yeung von der internationalen Kampagne. „Wir fordern, dass sie ihre wirtschaftliche Macht nutzen, um die Freilassung der Festgenommenen zu erreichen.“