
Zahlen
Die deutsche Schuhindustrie hat im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatzanstieg von 1,3 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro erzielt, das teilt der Industrie-Verband HDS/L auf seiner Pressekonferenz während der MICAM in Mailand mit. Die Inlandsumsätze stiegen um 5,1 Prozent auf 924 Millionen Euro, während die Auslandsumsätze um 11 Prozent auf 242 Millionen Euro zurückgingen. In der Lederwaren- und Kofferindustrie sank der Umsatz im gleichen Zeitraum um 6,4 Prozent auf 235,8 Millionen Euro. Die Exporte von Schuhen legten mengenmäßig um 3,7 Prozent auf 189,7 Millionen Paar zu, ihr Wert erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Wichtige Abnehmerländer waren Polen, Frankreich, Italien und die USA. Gleichzeitig nahmen die Importe stark zu: 390,8 Millionen Paar Schuhe wurden eingeführt, ein Plus von 16,4 Prozent. Der Importwert stieg um 19,3 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Hauptlieferländer bleiben China, Vietnam und Indonesien.
In der Lederwarenbranche gingen die Exporte um 0,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro leicht zurück. Dagegen wuchsen die Importe deutlich um 15,7 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro. Damit verschärft sich die Importabhängigkeit der Branche. Beschäftigt sind derzeit rund 15.500 Menschen in der Schuh- sowie 2.400 in der Lederwarenindustrie. Belastend wirken geopolitische Unsicherheiten und die US-Zollpolitik. Zugleich sieht die Branche Chancen in wachsenden Segmenten wie Barfußschuhen und in neuen Exportmärkten. Themen wie Nachhaltigkeit, innovative Materialien und digitale Vertriebswege werden als zentrale Stellschrauben für die künftige Wettbewerbsfähigkeit genannt.