
Autor: Maximilian FuchsIn vielen Köpfen wird der Markenname noch als „Engelbert Strauss“ abgespeichert sein, jedoch ist seit Januar 2025 die offizielle Bezeichnung nur noch STRAUSS – womit das Familienunternehmen ebenfalls ein leichtes Rebranding des Firmenlogos vollzogen hat. Das Geschäft wird inzwischen in vierter Generation geleitet, aktuell von den Brüdern Henning und Steffen Strauss. Die beiden wollen den globalen Erfolg der „Workwear Brand from Germany“ weiter ausbauen und gehen dafür neue Wege, ohne ihre Kernzielgruppe aus dem Blick zu verlieren.
Ein Blick in die Geschichte
Alles begann mit dem Handel von Besen und Bürsten, die August Strauss als fahrender Kaufmann an Unternehmen und Handwerker verkaufte. Immer dabei war Sohn Engelbert, der im Jahr 1948 schließlich das Unternehmen „Engelbert Strauss“ gründete und das Sortiment um Arbeitsschutzartikel erweiterte. In den 1960er-Jahren entschied man sich, ins Versandgeschäft einzusteigen, und veröffentlichte im Jahr 1973 erstmals einen eigenen Bestellkatalog. Dieser Vertriebskanal trug deutlich zum Erfolg der Marke bei und wird auch heute noch in gedruckter Form publiziert. Ab 1996 wurden Tochterunternehmen in einigen europäischen Ländern gegründet, darunter Österreich und Großbritannien. Heute beschäftigt der Hersteller rund 1.700 Mitarbeitende, den Großteil davon am Stammsitz im hessischen Biebergemünd.
Aufstieg zur Kultmarke
Bei STRAUSS hat man erkannt, dass eine starke Brand nur durch konsistente Markenführung entsteht. „Die Marke muss bis ins letzte Detail wahrnehmbar sein und an allen Touch Points erlebt werden. Je mehr dies umgesetzt wird, desto mehr ist es möglich, die Marke mit Bedeutung und einer hohen Qualität der Erfahrung zu belasten“, so Henning Strauss. Das Unternehmen erweitert sein Sortiment kontinuierlich und liefert seinen Kunden passende Lösungen, wie beispielsweise den „Cargo-Konfigurator“, mit dem sich Arbeitshosen oder -westen mit maßgeschneiderten Taschen ausrüsten lassen. In Zusammenarbeit mit BAUHAUS startete man im Frühjahr 2025 ein neues Vertriebskonzept. Mit einer Pop-up-Serie in vier BAUHAUS Fachcentren in Hamburg, Berlin, Köln und Bremen sind erstmalig STRAUSS-Produkte im externen Einzelhandel erhältlich. Um die globale Sichtbarkeit weiter auszubauen, setzt man bei STRAUSS auf Sponsoring und Kooperationen. So ist man seit 2010 Partner des Deutschen Fußball-Bundes, die Zusammenarbeit mit der UEFA Europa und Conference League wurde bis 2027 verlängert. Der neueste Coup ist eine Partnerschaft mit der amerikanischen Major League Baseball. Als erster Sponsor überhaupt ist das Logo auf den Batting Helmets zu sehen. „Von der Ostküste bis zur Westküste werden in den nächsten Jahren Millionen US-Amerikaner unseren Vogel und die ikonische STRAUSS Workwear kennenlernen“, heißt es auf Unternehmensseite. Auch in den Bereichen E-Sports und Gamification ist man am Puls der Zeit. Zur weltgrößten Spielemesse gamescom gab es einen exklusiven „Community Custom Sneaker“ und in Kooperation mit Nintendo wurde eine limitierte Super-Mario-Familienkollektion lanciert. Auch in der Musikwelt, vor allem hinter der Bühne bei den Roadies, ist die Qualität der Produkte beliebt. Und auch einige Musiker selbst sind Fans, wie beispielsweise die Jungs von Metallica. „Die Liebe zum Detail ist beeindruckend“, so Robert Trujillo, Bassist der Band.