Streitfall
Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) fordert OTTO auf, die Ansprüche ehemaliger Beschäftigter der Textilfabrik Royal Knitting anzuerkennen und sich an der Lösung des seit Jahren andauernden Konflikts zu beteiligen. Anlass ist der Internationale Tag der Migrantinnen. Betroffen sind 209 frühere Arbeiterinnen und Arbeiter, überwiegend Arbeitsmigrantinnen aus Myanmar, die in der thailändischen Grenzregion Mae Sot tätig waren. Sie kämpfen den Angaben zufolge seit 2020 um ausstehende Löhne und Abfindungen, nachdem die Fabrik geschlossen wurde.
Nach Angaben der CCC produzierten die Beschäftigten bis 2020 Waren für OTTO-Marken. Ehemalige Arbeiterinnen legten dafür Labels sowie Produktions- und Auftragsdokumente vor. OTTO bestreitet die Glaubwürdigkeit der Aussagen und verweist darauf, seit 2017 keine direkte Geschäftsbeziehung zu Royal Knitting unterhalten zu haben. In einem Verfahren vor dem Bundesamt für Ausfuhr und Außenwirtschaft gab das Unternehmen jedoch an, bis 2020 mit Yamaken Apparel verbunden gewesen zu sein, das Mehrheitsgesellschafter von Royal Knitting war. „Mae Sot gilt seit Jahren als schwarzes Loch für Arbeitsrechte“, sagt Brahm Press, Direktor der MAP Foundation, und beziffert die vorenthaltenen Löhne auf rund 850.000 Euro, bestätigt durch Thailands höchstes Arbeitsgericht. „Wir fordern OTTO auf: Believe the Workers“, erklärt Felix Nickel von der CCC.
