
Bundesregierung
Die Textilindustrie in Baden-Württemberg verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang von 4,1 Prozent und einen Beschäftigtenverlust von 2,4 Prozent. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil sieht den Standort durch Bürokratie, Strukturwandel und demografische Entwicklungen stark belastet. Nach 100 Tagen schwarz-roter Bundesregierung begrüßt der Verband umgesetzte Maßnahmen wie das steuerliche Investitionssofortprogramm, kritisiert jedoch zusätzliche Belastungen durch das Tariftreuegesetz und das Rentenpaket 2025. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner warnt: „Diese Rentenpolitik entbehrt jeglicher Gegenfinanzierung und belastet jüngere Generationen mit einer enormen Hypothek.“
Südwesttextil fordert eine Reform des Rentensystems mit einer flexiblen Anpassung des Rentenalters an die Lebenserwartung, ergänzender Kapitaldeckung und höheren Anreizen für Arbeit über das reguläre Rentenalter hinaus. Positiv bewertet wird die Aufhebung des Anschlussverbots bei sachgrundlosen Befristungen für über das Rentenalter hinaus Beschäftigte. Für die Zukunft sieht der Verband Bürokratieabbau, gezielte Fachkräftezuwanderung und eine Begrenzung der Sozialabgaben auf unter 40 Prozent als zentrale Hebel, um Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung zu sichern.