Sport und Outdoor, ein wachsender Sektor

Italien

Italien ist der größte Exporteur der EU in Nicht-EU-Märkte und führend in verschiedenen Bereichen, von Funktionsschuhen über Wasser- und Schneebekleidung bis hin zu Schlittschuhen. ©Screenshot www.tecnicagroup.com/it

Autorin: Angela Cavalca
Der erste Bericht der Forschungsabteilung der italienischen Finanzgruppe MEDIOBANCA über den Sport- und Outdoor-Sektor zeichnet ein Wachstumsbild für diesen Bereich.

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Die Studie analysiert die Ergebnisse der 52 weltweit größten multinationalen Unternehmen und der 82 wichtigsten italienischen Unternehmen der Branche und beleuchtet Zahlen, Herausforderungen und Perspektiven eines Sektors, der Produktion, Innovation und Sportkultur miteinander verbindet.

Europäisches Szenario und Spitzenpositionen Italiens

In Europa zeichnet sich Italien durch bedeutende Rekorde aus. Es ist das einzige Land der Union mit einer positiven Handelsbilanz bei Sportartikeln: 644 Millionen Euro im Jahr 2023. Italien ist außerdem der größte Exporteur der EU in Nicht-EU-Märkte und führend in verschiedenen Bereichen, von Funktionsschuhen über Wasser- und Schneebekleidung bis hin zu Schlittschuhen. Nach Angaben der Europäischen Kommission werden 22 Prozent des Umsatzes der kontinentalen Sportartikelindustrie von italienischen Unternehmen erwirtschaftet, gefolgt von Österreich (14,8 Prozent), Deutschland (14,7 Prozent) und Frankreich (12,3 Prozent). Zu den führenden Unternehmen zählen DECATHLON Italia, BasicNet, TECHNOGYM, cisalfa SPORT, TECNICA GROUP und arena.

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Nach zwei Jahren der Stabilisierung blickt die Branche mit vorsichtigem Optimismus auf das Jahr 2025 und das erwartete Wachstum liegt bei etwa 3 Prozent. Die größten Sorgen gelten der geopolitischen Volatilität und dem Preisdruck, während der Qualitätswettbewerb dank der hohen Spezialisierung und der Wertschöpfung der italienischen Produktion als weniger kritisch empfunden wird. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen die Unternehmen auf technologische Innovation, neue Produkte, ESG-Investitionen und die Entwicklung nachhaltiger Produktlinien.

Ein wachsender globaler Markt

Weltweit erzielten die 52 multinationalen Sport- und Outdoor-Unternehmen mit einem Umsatz von über 1 Milliarde Euro im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 356 Milliarden Euro, wobei Nike, adidas, JD Sports Fashion und lululemon die Spitzenplätze belegten. Der Sektor bestätigt sich als einer der dynamischsten der Industrie, unterstützt durch das wachsende Interesse an Wellness und einem aktiven Lebensstil, und die Aussichten für 2025 deuten auf weiteres Wachstum hin.

Der wirtschaftliche Wert des Sports ist eng mit seiner sozialen Dimension verflochten. Mit der Einführung des Verfassungsgrundsatzes im Jahr 2023, der den Sport als Förderer des psychophysischen Wohlbefindens anerkennt, hat Italien einen historischen Schritt getan. Dennoch ist die Rate der Bewegungsarmut nach wie vor hoch und gehört zu den höchsten in der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Eine Herausforderung, die die dringende Notwendigkeit unterstreicht, den Sport als Instrument für Gesundheit und sozialen Zusammenhalt zu fördern und damit auch die mit Bewegungsarmut verbundenen Gesundheitskosten zu senken.