Der gepflegte Mann

Men’s Grooming 

Der Markt für Pflegeprodukte für den Mann wird zusehends attraktiver. (Bild: Adobe Stock)

Autor: Maximilian Fuchs

Die Zeiten, in denen sich das konventionelle Pflegeprogramm des maskulinen Mannes ausschließlich auf Kernseife und Wasser beschränkte, sind glücklicherweise vorbei. Das Bild hat sich gewandelt und es ist heute gesellschaftlich akzeptiert, als selbstbewusster Mann Wert auf Style zu legen, der eben nicht bei Hemd und Anzug aufhört. Der Wunsch nach einem gepflegten Äußeren ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und das Herrensegment gilt als großer Wachstumsmarkt für die Kosmetikindustrie. Dies hat sich auch auf der BEAUTY INTERNATIONAL bestätigt, die als Leitmesse Ende März in Düsseldorf stattfand.

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In vielen Produktgruppen ist die Anzahl der männlichen Verwender heute erheblich größer als noch vor 20 Jahren. Nach einer Umfrage durch die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse sind heute gut 70 Prozent der unter 30-Jährigen am Thema Haut- und Körperpflege interessiert. So benutzt heute jeder Zweite Haargel oder andere Produkte für das Haarstyling, 1990 lag der Anteil erst bei 17 Prozent. „Besonders gefragt sind derzeit Pflegeprodukte, die den Mann frisch, gesund und gut erholt aussehen lassen. Eine faltenmildernde Wirkung und eine frische Gesichtsfarbe sind das, was zurzeit immer mehr Männer als Ergebnis ihres Pflegerituals erwarten. Zudem müssen die Produkte eine feuchtigkeitsspendende Wirkung vorweisen“, erklärt Dr. Ludger Neumann, der als wissenschaftlicher Direktor bei L’Oréal tätig ist. Ein frischer und gepflegter Look ist für den modernen Mann essenziell, in der Arbeitswelt und im Privatleben. Auch für den Handel wird der Bereich der Herrenkosmetik immer wichtiger im Umsatzranking, wie Ioana Comsa von APROPOS The Concept Store in Köln bestätigt: „Wir haben festgestellt, dass Männer sich mehr und mehr mit dem Thema Beauty und Pflege auseinandersetzen und auch gerne neue Techniken und Produkte austesten. Beauty ist schon lange keine Frauendomäne mehr. Der Trend geht verstärkt zu einer ausgeprägten und bewussten Männerkosmetik.“

Bild: APROPOS – The Concept Store

Männer brauchen spezielle Kosmetik

Es hat dabei durchaus Sinn, dass die Herren nicht mehr in den Cremetopf ihrer Partnerin greifen, sondern ihre eigenen Produkte im Badezimmer stehen haben. Die Beschaffenheit der Haut ist anders als die der Frauen. Die Hautschicht ist um 20 Prozent dicker, dazu ist sie hormonell bedingt großporiger und produziert mehr Talg. Tendenziell bekommen Herren später Falten, im Gegensatz zu Frauen sind es aber meist auch keine kleinen Knitterfältchen, sondern tiefere Falten. Aber es sind nicht nur die Ingredienzien, auch in der Kundenansprache muss auf die Wünsche der männlichen Kunden eingegangen werden. Ein markantes Packaging und eher herbe Duftstoffe motivieren die Herren zu eigenen Tiegeln im Badezimmer.

Olfaktorische Verführung

Besonders das Herrenduftsegment kann sich über konstantes Wachstum freuen. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. in Frankfurt weist in seinem aktuellen Jahresbericht ein Umsatzplus von 1,5 Prozent aus, auf 516 Millionen Euro. Die Stars sind etablierte Designermarken wie Versace, Hugo Boss oder Burberry, aber auch Newcomer haben mit ansprechenden Kreationen gute Chancen auf Erfolg. Der Hemdenhersteller OLYMP hat zum Beispiel mit seinem Eau de Parfum „Men in Olymp“ erfolgreich einen eigenen Duft etabliert. „,Men in Olymp‘ ist ein strahlend frisches, markant männliches Herrenparfüm, welches von uns speziell für unsere Zielgruppe kreiert wurde. Die bisherige kundenseitige Akzeptanz zeigt, dass wir mit der Idee für den Duftstoff durchaus einen guten Riecher hatten“, so Mark Bezner, Geschäftsführender Gesellschafter von OLYMP.

Spotlights:

Bild: Babor

Babor Men

Babor hat die Bedürfnisse von Männern in eine exklusive Pflege umgesetzt. Die Serie basiert auf dem Power-Wirkstoffkomplex Taurec, bestehend aus Taurin, Hopfen und sibirischem Ginseng. Die Wirkstoffkombination regeneriert die strapazierte Haut nach der Rasur schneller und die Haut wirkt glatter. Sie ist geschützt und reagiert weniger empfindlich auf Umwelteinflüsse.

 

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Bild: Burberry

Mr. Burberry Eau de Parfum

Das neue Mr. Burberry Eau de Parfum ist eine Hommage an das nächtliche London. Mit Wärme, Sinnlichkeit und edlen Holztönen verbindet er die klassischen Noten traditioneller britischer Herrendüfte. Der Duft besteht aus Estragon in der Kopfnote, mit angenehm würzigem Zimt und kraftvollen Patchoulinoten im Körper, getragen von einer Basis holziger Töne von rauchigem Vetiver und Bernstein. Kunden können ihre Mr.-Burberry-Flakons (100 Milliliter und 150 Milliliter) mit bis zu drei Initialen personalisieren. Dieser Service wird über Burberry.com und von ausgewählten Burberry-Filialen und Händlern angeboten.

 

Bild: Etro

Etro ManRose

Das Mailänder Traditionsunternehmen Etro hat mit ManRose einen außergewöhnlichen und maskulinen Duft kreiert, der die edle Aura der Rose in den Mittelpunkt stellt. Zum Auftakt eine Zitrusbrise aus kalabrischer Bergamotte, unterlegt mit markanten, scharfen Kardamom- und Szechuan-Pfeffer-Akkorden, denen strahlendes Elemi, jenes Harz, mit dem man im alten Indien und Arabien die Meditationskristalle aktivierte, Sanftheit verleiht. Im Herzen des Dufts offenbart die von Sufi-Meistern und Alchimisten gleichermaßen verehrte Türkische Rose ihre ganze Magie, die, eingehüllt in Weihrauch, sich nach und nach in samtigen Geraniumnoten auflöst.