Ein gutes Ladengeschäft

Pearlwood

„Uns ging es nicht nur um das Produkt, sondern um Lösungen.“ (alle Bilder: PEARLWOOD)

Plug & Play. So ähnlich jedenfalls ist der Ansatz, mit dem der Lederhandschuhspezialist PEARLWOOD, Aschaffenburg, dem Handel ein einträgliches Zusatzgeschäft ermöglicht. PEARLWOOD liefert fertig bestückte Präsentationsmodule im Vintage-Schubladendesign, die bis Weihnachten nachbestückt werden können, wie Firmeninhaber Leo Wiaderek gegenüber FT erläutert.

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Leo Wiaderek, Inhaber von PEARLWOOD

„2013 habe ich beschlossen, mich als echter Produktspezialist auf Handschuhe zu konzentrieren und mir ein erkennbares Profil zu erarbeiten“, erzählt Leo Wiaderek, Inhaber von PEARLWOOD. Das Label wurde vor 25 Jahren gegründet und beschäftigt sich seitdem mit Leder. Der Handschuhanbieter beliefert rund 200 Kunden, darunter P&C, das KaDeWe, WORMLAND, WÖHRL, HIRMER und engelhorn, aber auch kleinere Händler. „Wir wollten nicht allein Handschuhe in den Handel hinein verkaufen. Uns ging es nicht nur um das Produkt, sondern um Lösungen“, erklärt Wiaderek seine Idee. PEARLWOOD liefert fertig zusammengestellte Präsentationseinheiten, die bis Weihnachten nachbestückt werden können. Ein einfach gehaltenes Verkaufskonzept, bei dem der Händler im Grunde das Paket auspackt und verkauft.

„Wir bestücken die verkaufsfertigen Holzschubladen im Vintage-Design mit je 30 Paar (fünf Artikel à sechs Paar) Handschuhen, welche nach individuellen Wünschen zusammengestellt werden können. Daran wird noch ein Imagebild gesteckt, fertig. Die Schublade passt in jeden kleinen Laden und macht sich auch auf dem Verkaufstresen gut. Die Preislagen bewegen sich im Verkauf zwischen 69 und 99 Euro, damit diese immer noch als Mitnahmeartikel verkauft werden können“, erläutert Wiaderek. Eine Grundbestückung kostet unter 1.000 Euro, die Kalkulation liegt bei 2,7. Im Durchschnitt bewegt sich das Einkaufsvolumen eines Händlers bei rund 2.000 Euro pro Saison, da viele Kunden Ware nachziehen. „Zusätzlich bieten unsere Geschenkboxen zu Weihnachten einen weiteren Kaufanreiz“, sagt Wiaderek.

Das Größenspektrum reicht von S bis XL. Damit ist der Markt im Grunde abgedeckt, jeder Kunde findet seine Größe. Das Leder sourct Wiaderek weltweit. „Für unsere Kollektion setzen wir als Obermaterial ausschließlich echte Lederqualitäten ein, die wir vor Ort begutachten. Wir verarbeiten nordamerikanisches Hirschleder, äthiopisches voll anilin-gefärbtes Lammnappa ebenso wie afrikanisches Schafleder und mongolisches Ziegenleder“, sagt er. „Wir wollen dem Endverbraucher ein qualitativ hochwertiges Produkt anbieten. Darauf achten wir schon beim Materialeinkauf.“  Das Leder stammt ausschließlich aus Nutztierhaltung.

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Gefertigt wird in Asien und Osteuropa. Die Produktionsstätten entsprechen international anerkannten Qualitäts- und Sozialstandards. „Jede unserer Produktionsstätten wird regelmäßig von uns besucht. Gemeinsam mit anderen Herstellern setzen wir uns für eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungsketten in den Herkunftsländern ein. Kinder- und Gefangenenarbeit, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Unterbezahlung werden von uns nicht toleriert“, betont Wiaderek. Um den Nachweis darüber zu führen, dass alle gesetzlichen EU-Richtlinien hinsichtlich verbotener Schadstoffe (AZO-Farbstoffe, Reach Management, Chrom, Nickel, Weichmacher etc.) eingehalten werden, lässt er die Handschuhe regelmäßig von unabhängigen deutschen Instituten testen.

„Der deutsche Markt ist für uns der Kernmarkt, dazu kommen die Schweiz, Österreich und die Niederlande. Wir verkaufen aber auch nach Skandinavien und Russland. Die Händler haben unser Konzept angenommen und sie arbeiten damit erfolgreich. Die Grundbestückung ab September ist marktgerecht und wir haben mit Januar und Februar immer noch Monate, in denen es knackig kalt werden kann.“

Beim Winterprogramm soll es aber nicht bleiben. Der PEARLWOOD-Chef wird in Kürze auch mit Sommerware starten: „Handschuhe für Scooter-Fahrer, Singlespeed-Hipster und Autofahrer. Wer hat eigentlich behauptet, Handschuhe wären ein reines Herbst/Winter-Geschäft?“