Nah oder doch sehr fern?

HIGH FASHION

DJO-Sun beschallt hauptberuflich die Kölner Klubszene und obwohl ihm sein Look wichtig ist, passt High Fashion nicht zu seinem Lebensstil ©pixabay
Autorin: Nina Peters

Für Mode-Insider dient die High Fashion als vorausschauendes Trendorakel und den namhaften Modehäusern und -designern sowie ihrem Schaffen wird ein hoher Respekt entgegengebracht. Die Leistung, sich einen weltweit bekannten Namen zu schaffen und saisonal neue, luxuriöse Mode zu entwerfen und zu verkaufen, ist in der Branche selbst sehr anerkannt, denn der Weg an diese Spitze ist alles andere als leicht. PRADA, BALMAIN, GUCCI, SAINT LAURENT und Co sind nur wenige der Unternehmen, die jeder Modeinteressierte direkt mit luxuriöser Bekleidung in Verbindung bringt. Sie dienen als Maßstab für Stil, Trend und hochwertiges Design – und aufgrund des Preisniveaus durchaus auch als Statussymbol.

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Verlässt man jedoch den Modekosmos und wagt den Blick über den Tellerrand von Paris, New York und London hinaus und richtet ihn stattdessen auf das alltägliche Leben normalsterblicher Männer in NRW, dann stellt sich die Frage, wie weit die Strahlkraft der High Fashion tatsächlich reicht.

DJ O-Sun lebt in Köln, arbeitet im DJ Team von Out4Fame und ist hauptberuflich in der Kölner Klubszene unterwegs. Lamin Kargbo lebt in Essen und ist dort als Sachbearbeiter im Kundendienst tätig.

FT: Spielen Mode und Stil eine wichtige Rolle für dich?
DJ O-Sun: Mein Stil ist mir schon wichtig, aber ich würde sagen, dass ich nicht nach der Mode gehe. Da ich 1,97 Meter groß bin, fällt es mir sowieso schwer, nach der Mode zu gehen, weil die Sachen meistens viel zu klein für mich sind.“
Lamin Kargbo: Ja, ich weiß, dass Kleidung eine wichtige Rolle dabei spielt, wie man wahrgenommen wird. Ich nehme mir aber nicht die Zeit, mich genug damit zu beschäftigen.“

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
DJ O-Sun: Sportlich, lässig (urban, street), aber nicht zu bunt oder prollig, eher classy.“
Lamin: Ich trage gerne casual und zeitlose Sachen, manchmal mit kleinen Accessoires als Highlights, die rausstechen.“

Gibt es modische Vorbilder für dich oder Leute, deren Stil du als gut empfindest?
DJ O-Sun: Ich habe keine bestimmten modischen Vorbilder, lasse mich aber gerne über Social Media inspirieren. Am meisten in der Hip-Hop/Rap- und Basketball-Szene.“
Lamin: Es gibt Leute, die sich gut anziehen. Aber ich kenne meistens die Namen leider nicht. Nas zum Beispiel, finde ich, hat einen guten Kleidungsstil.“

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Hat High Fashion eine Bedeutung für dich? Folgst du irgendwelchen Brands aus diesem Sektor oder interessiert dich,was die so machen, hast du eventuell auch irgendwas von denen zu Hause?
DJ O-Sun: Ich folge den Brands, die mich sponsern (unter anderem K1X). Ich lege keinen Wert auf High Fashion, da es nicht meinem Lebensstil entspricht und …ich möchte nicht so rumlaufen, als wäre mein ganzes Leben ein Hip-Hop-Video mit dem Titel ,Profilneurotiker‘. (lacht)
Lamin: Nein, das liegt zum einen daran, dass diese Sachen im Moment zu teuer für mich sind und ich mir zum anderen nicht die Zeit nehme, mich ausgiebig mit Mode zu beschäftigen.“

Sind Trends wichtig für dich, auch als Orientierung für den eigenen Stil?
DJ O-Sun: Nicht alle Trends, es kommt drauf an. Im Moment kann ich sagen passt es schon in meinen Kram, da ich ein Kind der 1990er bin. Jogginghosen kombiniert mit Jeansjacken zum Beispiel finde ich nice. Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Zitat: Karl Lagerfeld … dem stimme ich dennoch zu ;-).“
Lamin: Nein, ich seh halt, was auf der Straße passiert. Aber ich forsche nicht aktiv danach.“

Shorts über Leggings – trägst du so was oder bist du raus aus solchen Hypes?
DJ O-Sun: Gutes Beispiel. Genau solchen absurden Trends folge ich nicht. Das letzte Mal, dass ich ne Leggings getragen habe, war in der Grundschule im Winter unter ner Hose, damit mir nicht so kalt ist …und dieser Befehl kam von ganz oben, da hatte noch meine Mom das Sagen über die Sachen, die ich tragen soll.“
Lamin: Haha, nein. Ich mag zeitlose Sachen und nicht so überhypte Trends, die schnell kommen und gehen.“