„Uns fehlte eine facettenreiche Brand“

JAN ’N JUNE

„Das war kein Entweder-oder." Alle Bilder ©Lena Scherer

Autorin: Nina Peter

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#byebyefastfashion – diesem Prinzip haben sich Anna Bronowski und Jula Holtzheimer 2013 verschrieben und ein Jahr später ihr nachhaltiges Label JAN ’N JUNE in Hamburg gegründet. Aus Liebe zur Mode und aus Liebe zu unserem Planeten und in fester Überzeugung, dass das eine nicht das andere zerstören muss.

Klare Linien, ein purer und minimalistischer Stil sowie fair und transparent produzierte Modelle und hochwertige, ökologisch wertvolle Materialien zeichnen das Label aus, welches sich zunächst modisch auf den Bereich der Womenswear konzentrierte. Weit über die Grenzen von Deutschland und Europa hinaus – sogar bis nach Brooklyn – hat die Mode von Anna und Jula inzwischen in zahlreichen Stores ihren Platz im Markt gefunden – nicht zuletzt auch im eigenen Online-Shop. 2018 dann ein Neuanfang und eine Erweiterung des Angebots – die erste JAN-’N-JUNE- Menswear-Kollektion wurde gelauncht und schaffte mit ihrer Aussage und Formensprache ein stilvolles Äquivalent zur Womenswear.

FT hat mit CEO Jula Holtzheimer über das Warum, über Design und die schwer einzureißenden Hürden des konventionellen Handels gesprochen.

Klare Linien, purer und minimalistischer Stil.

FT: Ihr habt die neue Menswear-Linie Ende 2018 gelauncht – kann man da inzwischen schon ein bisschen Bilanz ziehen?
Jula Holtzheimer: Schon bald kommt die dritte Kollektion für Herren raus und wir können auf jeden Fall sagen, dass es immer besser läuft. Vor allem ist uns aufgefallen, dass konfektionierte Sachen – vor allem Hosen – gut angenommen werden und anscheinend im nachhaltigen Markt gefragt sind.

Warum Menswear? Ihr hättet ja theoretisch auch eure Womenswear-Kollektion noch weiter ausbauen können.
„Das war kein Entweder-oder. Wir haben sehr, sehr viele Anfragen bezüglich einer Herrenkollektion bekommen und es daher einfach mal ausprobiert. Die Girls werden aber auch weiter ausgebaut – unsere Kollektion wächst da im Umfang stetig.

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Was macht die Linie in puncto Qualität und Design besonders?
Ähnlich wie bei der Damenkollektion fehlte uns in der Sustainable Menswear eine Brand, die viele Facetten zeigt und nicht eben ausschließlich Print-T-Shirts und Hoodies macht. Wir können Kleidung für den Alltag, fürs Büro oder auch mal für besondere Anlässe anbieten und decken somit fast alles ab. Qualitativ achten wir – neben der Nachhaltigkeit – genauso wie bei den Frauen auch auf schöne Stoffhaptiken und weiche, langlebige Qualitäten.“

Wollt ihr mit der Linie auch verstärkt den konventionellen Handel angehen oder konzentriert ihr euch schwerpunktmäßig auf nachhaltige Konzepte?
„Wir sind auf jeden Fall scharf darauf, auch in den konventionellen Markt einzusteigen. Nur so bekommt man Nachhaltigkeit massentauglich und kann wirklich etwas bewirken. Ist nur leider gar nicht so einfach!“

Was macht den Einstieg so schwer?
„Generell hat der konventionelle Handel eine viel größere Auswahl von Brands, aus denen er schöpfen kann. Die Konkurrenz ist also viel größer und die Margen besser. Der nachhaltige Einzelhandel drückt da beide Augen zu. Der konventionelle hätte gern alles wie immer, mit gleich guter Marge und bitte auch nachhaltig und fair.“

Mehr Infos zur Marke und den Kollektionen: www.jannjune.com