HUGO BOSS in „anspruchsvollen“ Zeiten

Hugo Boss Headquarter
©Hugo Boss AG

Zeichen der Besserung

„Das zweite Quartal war wie erwartet sehr anspruchsvoll. Wir haben uns voll auf die Umsetzung unserer Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Stabilität von HUGO BOSS konzentriert und so einen starken Cashflow erzielt”, sagt Yves Müller, Sprecher des Vorstands der HUGO BOSS AG. „Es stimmt uns zuversichtlich, dass unsere strategischen Wachstumstreiber China und Online zügig zu ihrer alten Dynamik zurückgekehrt oder sogar noch schneller gewachsen sind. Wir werden nun all unsere Anstrengungen auf den weiteren Aufschwung unseres globalen Geschäfts richten, um so schnell wie möglich zu Umsatz- und Ergebniswachstum zurückzukehren.“

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Auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 belasten der Kampf gegen die Corona-Pandemie und temporäre Storeschließungen die Umsatzentwicklung. Rund die Hälfte der eigenen Läden waren zeitweise geschlossen. Dies wirkte sich vor allem in Europa und Amerika aus, den beiden mit Abstand größten Regionen des Konzerns. Neben den erheblichen Verwerfungen im eigenen Einzelhandel sei das zweite Quartal auch für das globale Großhandelsgeschäft von HUGO BOSS herausfordernd gewesen, heißt es weiter. Auch dort führte der Lockdown insbesondere im April und Mai zu deutlich geringeren Auslieferungen an die Handelspartner. Im Ergebnis brach der Konzernumsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum um 59 Prozent auf 275 Millionen Euro ein.

Neben dem deutlichen Umsatzrückgang wirkten sich auch negative Effekte aus der Bestandsbewertung auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns aus. Darüber hinaus belasten Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 125 Millionen Euro, die direkt mit den Auswirkungen der Pandemie auf das Einzelhandelsgeschäft des Konzerns zusammenhängen, das operativen Ergebnis (EBIT). Diese Wertminderungen sind aber nicht zahlungswirksam. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen lag das EBIT bei minus 124 Millionen Euro (2019: plus 80 Millionen Euro). Dabei kompensierten die zahlreichen Maßnahmen zur Kostensenkung, die HUGO BOSS den Ergebnisrückgang teilweise. Unter Berücksichtigung der Wertminderungen lag das EBIT im zweiten Quartal bei minus 250 Millionen Euro.

Der Umsatz im eigenen Einzelhandel ging währungsbereinigt um 58 Prozent zurück. Das Minus im Großhandelsgeschäft lag währungsbereinigt bei 64 Prozent. Demgegenüber nimmt das eigene Onlinegeschäft auch im zweiten Quartal weiter Fahrt auf. Die Umsätze über hugoboss.com und über die eigenen Angebote auf wichtigen Partnerwebsites (Konzessionsmodell) stiegen im zweiten Quartal währungsbereinigt um 74 Prozent. Dazu trugen alle drei Regionen mit jeweils deutlich zweistelligem Wachstum bei. Für HUGO BOSS war der Zeitraum von April bis Juni 2020 das stärkste Quartal im eigenen Onlinegeschäft innerhalb von elf aufeinanderfolgenden Quartalen. Regional entwickelten sich die Umsätze im zweiten Quartal sehr unterschiedlich, da sich die Regionen in unterschiedlichen Phasen der Pandemie befanden. Die temporären Storeschließungen sowie deutlich geringere Touristenströme belasteten insbesondere das Geschäft in Europa und in Amerika. Dort gingen die Umsätze währungsbereinigt um 59 Prozent beziehungsweise 82 Prozent zurück. Auch wirkten sich Unruhen und Demonstrationen im Mai und Juni negativ auf das Geschäft in den USA aus. In der Region Asien/Pazifik ging der Umsatz währungsbereinigt um 36 Prozent zurück. Während die meisten Märkte der Region von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie stark betroffen waren, hob sich das chinesische Festland positiv ab. So setzte es seine sukzessive Erholung fort, die bereits Ende März begonnen hatte.

Der Vorstand erwartet sukzessive Verbesserung für das zweite Halbjahr 2020. Aber nach wie vor sei die weitere Entwicklung der Pandemie in vielen Schlüsselmärkten durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Daher könne zum aktuellen Zeitpunkt keine zuverlässige Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2020 abgeben werden. Jedoch bleibt das Unternehmen optimistisch, dass sich das globale Einzelhandelsumfeld weiter sukzessive verbessern werde.