Geschäftsmodell Nachhaltigkeit

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Secondhand/Recycling, Mode-Abos, Clothing-as-a-Service

Laut Berater von Simon-Kucher & Partners wird das Thema Nachhaltigkeit immer beliebter und drückt sich auch durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle aus. Besonders drei dieser Modelle seien interessant für die Zukunft, heißt es in einer Mitteilung. Nina Scharwenka, Partner, und Frederike von Wissel, Director Simon-Kucher & Partners, erklären, gerade jetzt seien solche innovativen Konzepte wichtig, da sie neue Umsatzquellen erschließen und auf langfristige, datengestützte Kundenbindung setzen würden und so Nachfrageeinbrüchen sowie Lieferkettenschwierigkeiten aufgrund der Auswirkungen der globalen Covid-19-kompensieren könnten.

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Zu den Modellen gehören Secondhand- und Recycling-Kleidung, Mode-Abonnements und Clothing-as-a-Service. „Recycelte oder Secondhandkleidung wird bei umweltbewussten Kunden immer beliebter; Experten sehen daher hier großes Umsatzpotenzial“, so die Beraterinnen. Ein zirkuläres Geschäftsmodell zu kreieren, stelle aber viele Unternehmen vor Schwierigkeiten. Besonders für Modefirmen mit globalen Lieferketten sei es eine Herausforderung, neben ihrem ursprünglichen Vertrieb eine Infrastruktur zum Zurückgeben, Aufbereiten und Wiederverkaufen ihrer Kleidermarken aufzubauen. Um hier erfolgreich zu sein, müssten sie auf eine nahtlose Integration in ihre bisherigen Prozesse achten. Abo-Modelle hingegen seien in vielen anderen Branchen schon lange etabliert. Sie sorgten für regelmäßige Einnahmen und erhöhten die Kundenbindung. Allerdings sei die Schwelle für Konsumenten, ein Abonnement abzuschließen, höher, als einen Einmalkauf zu tätigen. Modeunternehmen benötigten folglich ein besonders überzeugendes Angebot und sollten Hürden beim Einstieg minimieren, zum Beispiel durch kurze Kündigungsfristen oder einen attraktiven Einstiegspreis. Clothing-as-a-Service, der dem Abo-Modell aus dem Software-Bereich ähnele, gewinne seit der Online-Verleihservice „Rent the Runway“ 2009 gestartet sei zusehends an Popularität. Konsumenten müssten sich nicht für eine Marke entscheiden, sondern könnten die unterschiedlichsten Brands über einen einzigen Verleihkanal mieten. Services wie Styling-Tipps, persönliche Shoppingberater oder turnusmäßige Lieferungen erhöhten den Wert zusätzlich und Unternehmen erreichten mit dem Service neue (jüngere) Zielgruppen. Auch verbesserten sie Kundenbindung und trügen zu einer nachhaltigen Sharing Economy bei.

 

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