Jimbo Mathus & Andrew Bird – These 13

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„These 13“ sind ein bisschen Folk, ein bisschen Gospel, ein bisschen Blues, ein bisschen Hank, ein bisschen Hill Country, aber am nachdrücklichsten ist es Leidenschaft. ©Reuben Cox

Autor: QK

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Ein Album, das all unsere Americana-, Folk- und Country-Freunde wohl kaum links liegen lassen werden: das neue Kollaborationsalbum von Jimbo Mathus & Andrew Bird. Ja, jener Andrew Bird, dessen kürzlich erschienenes „My Finest Work Yet“ bei den Grammy Awards 2020 für das „Best Folk Album“ nominiert wurde. „These 13“ sind ein bisschen Folk, ein bisschen Gospel, ein bisschen Blues, ein bisschen Hank, ein bisschen Hill Country, aber am nachdrücklichsten ist es Leidenschaft. Oder wie Roderich Fabian, der Kritiker beim Bayerischen Rundfunk, es lobend beschrieb: Sie „schaufeln den Sound frei, der früher auf amerikanischen Veranden gespielt wurde“.

Zwei große Könner im Duo, sie kennen sich ja schon seit Ewigkeiten (der gemeinsamen Zeit bei den Squirrel Nut Zippers). Die Songs wurden gemeinsam geschrieben (und besitzen immer wieder sehr hohe Qualität!), das Album ist durchweg akustisch gehalten, sie singen mal allein, mal von den Harmony Vocals des anderen feinst (und in unterschiedlicher Form) begleitet, mal im Duett/gemeinsam, die Instrumentierung beschränkt sich auf Gitarre, Geige, teils Mandoline, je einmal auch Harmonium und Bass (und das reicht völlig aus!). Großteils balladesk gehalten, ob etwas wehmütig, sehr schön poetisch, fast in Zeitlupe, tieftraurig oder (mehrfach) einfach anrührend, anderswo sehr rau und erdig, im einzigen längeren Stück mit einer elegisch-dunklen, rein instrumentalen zweiten Hälfte. Zwischendurch aber auch mal relaxt fließend oder gar mit spärlichen Mitteln einen ansteckenden Groove erzeugend. Stilistisch wird alles zwischen Old-timey-Folk und -Country (unter anderem Appalachen-inspiriert), Songwriter-Country, Classic Country der 1950er, zeitlosem Autoren-Folk und (eher selten) ein paar integrierten Blues-Elementen abgedeckt (zum Teil als multiple Roots-Musik angelegt). Das alles wird derart ausdrucksvoll dargeboten, gesungen, gespickt mit einigen superben Melodien, dass hier ein wunderbares Album herausgekommen ist. Eine echte Empfehlung! (Detlev von Duhn)

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Bones Owens – Bones Owens

Debütalbum mit kraftvollem Sound, der tief vom Garage Rock der 1960er-Jahre, dem Hill Country Blues, inspiriert ist und dazu dem sumpfigen Roots Rock von Bands wie Creedence Clearwater Revival. Das Cover ziert ein Cowboy im Rüschenhemd, der Sound ist aber eher fett groovender, garagensouliger Black-Keys-Rock. Durchaus auch mit latenten Country Roots, die Songs sind schnörkellose, eingängige Rockhymnen mit stampfendem Groove. Die Gitarre ist definitiv Rrrrrock, spielt schwere Riffs aber auch mal funky, Bucks Gesang hat aber zweifellos Soul.

 

Debütalbum mit kraftvollem Sound, der tief vom Garage Rock der 1960er-Jahre, dem Hill Country Blues, inspiriert ist. ©BonesOwens

Reife Leistung für ein Debütalbum, dabei klang der Typ aus Missouri auf bisher veröffentlichten EPs eher nach Traditional Americana, jetzt hat er seinen Sound gefunden: kerniger Garagen-Soulrock, mit derben, fuzzigen Bluesriffs eben aus der Black-Keys-Schule, was ja nie schaden kann. An den Drums sitzt Julian Dorio (Eagles of Death Metal) und Basser Jonathan Draper kennt man von All Them Witches. Aufgenommen wurde in Nashville im Studio von Paul Moak (Marc Broussard, The Blind Boys Of Alabama). (Joe Whirlypop)

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Julien Baker – Little Oblivions

Großartiger Alternative Pop einer Ausnahmesongwriterin. Julien Baker hat mit ihren beiden bisherigen Alben und der Supergroup Boygenius die Herzen von Fans und Kritikern weltweit erobert. Nun startet die US-amerikanische Songwriterin mit ihrem neuen Album „Little Oblivions“, das am 26. Februar 2021 auf Matador Records erscheint, eine neue Phase ihres Schaffens. „Little Oblivions“ wurde in Julien Bakers Heimatstadt Memphis, Tennessee, mit dem Tontechniker Calvin Lauber aufgenommen und von Craig Silvey (The National, Florence + the Machine, Arcade Fire) abgemischt.

Julien Baker hat mit ihren beiden bisherigen Alben und der Supergroup Boygenius die Herzen von Fans und Kritikern weltweit erobert.  ©Nolan Knight

Nachdem Baker bisher hauptsächlich an der Gitarre und dem Klavier zu hören war, fügte sie dieses Mal noch Bass, Drums, Synthesizer, Banjo und Mandoline ihrem Soundkosmos hinzu und spielte den Großteil davon selbst ein. Wie von Julien Baker gewohnt, sind ihre Lyrics hochpersönlich und zeugen von der außergewöhnlichen Beobachtungsgabe der Songwriterin. Mit ihren beiden bisherigen Alben landete sie auf einer Vielzahl von Jahresbestenlisten, wir wagen die Prognose, dass dies auch mit Little Oblivions der Fall sein wird!

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