Studie: Wachstumsmaschine Offprice

©Andreas Lischka auf Pixabay

Kauflust und Schnäppchenjagd

Das Offprice-Segment, in dem hochwertige Modemarken in Online- und Offline-Outlets zum günstigeren Preis angeboten werden, wuchs bereits vor 2020 schneller als die gesamte Modeindustrie und ist während der Pandemie weniger geschrumpft. Zwischen 2025 und 2030 wird das Segment voraussichtlich fünf Mal schneller wachsen als die gesamte Modebranche. Ein Grund dafür ist die starke Online-Präsenz dieses Produktangebots, das vom Boom des Online-Shoppings während der Pandemie profitierte“, teilt die Unternehmensberatung McKinsey zu ihrer neuen Studie mit. „Online macht im Offprice-Segment 40 Prozent des Marktes aus und wächst rasant mit durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr. Nahezu das gesamte Wachstum von Offprice wird in den nächsten drei Jahren online erfolgen“, sagt Katharina Schumacher, Digital-Expertin und Autorin der Studie mit dem Titel „Mastering off-price fashion in an omnichannel world“. „Damit eröffnen sich für Modeunternehmen Chancen, neue Konsumentinnen und Konsumenten mit ihrer Marke zu erreichen, die im Regelfall einen Einkauf zum vollen Preis nicht erwägen würden.“ Für die Studie wurden globale Daten des Offprice-Marktes analysiert und 11.000 Konsument:innen in zehn Ländern befragt.

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Im Offprice-Segment hat sich das Wachstum des Onlinemarktes von 9 Prozent durchschnittlicher jährlicher Wachstumsrate 2020 auf 27 Prozent im Jahr 2021 verdreifacht. Bis 2025 könnte das Wachstum in Deutschland sowie in Österreich bei 16 Prozent jährlich liegen. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 13 Prozent. Typische Online-Offprice-Konsument:innen sind besonders Luxus- und Premium-Produkten interessiert und kaufen auf spezialisierten Plattformen wie dress-for-less, BestSecret, brands4friends oder Scarce. Sie legen starten gewöhnlich, ohne eine bestimmte Marke im Sinn zu haben. Dabei haben sie Vergnügen am Preisvergleich und geben 2,3 Mal mehr aus als andere Modekonsument:innen. In Deutschland stehen 30 Prozent der Offprice- Käufer:innen, die mehr als 1.000 Euro jedes Jahr ausgeben, für 70 Prozent der Gesamtausgaben für Mode. „Diese Käufer:innen sind allerdings auch grundsätzlich bereit, den vollen Preis für Premium- und Luxusmarken zu bezahlen“, sagt Achim Berg, Experte für die Modeindustrie bei McKinsey. „Modeanbieter sollten daher genau abwägen, welche Waren sie offprice anbieten“ Offprice-Käufer:innen, die stationär einkaufen, sind häufig jünger und kaufstärker als andere Modekonsument:innen. Sie kaufen gern in Outlet-Centern, während sie oftmals den Gang in einen regulären Luxusladen eher meiden.

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