DIHK: Unternehmen warten auf Aufbruchssignale

Dr. Helena Melnikov ©DIHK / Trang Vu

Konjunktur

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt laut aktueller DIHK-Konjunkturumfrage gedämpft. Der Stimmungsindex liegt mit 94,9 Punkten weiter im pessimistischen Bereich. „Keiner unserer Indikatoren ist positiv“, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov bei der Vorstellung der Umfrage. „Der wirtschaftliche Aufbruch ist noch nicht in Sicht.“ Die Umfrage unter mehr als 23.000 Betrieben wurde zwischen Ende März und Ende April durchgeführt – vor dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung. Die DIHK erwartet für 2025 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent. „Damit droht das dritte Minusjahr in Folge – ein Novum in der Nachkriegsgeschichte“, sagt Dr. Melnikov.

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Als größtes Risiko nennen 59 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Es folgen schwache Inlandsnachfrage (57 Prozent) und steigende Arbeitskosten (56 Prozent). Bei energieintensiven Betrieben sehen 71 Prozent die Energiepreise als zentrales Problem. Zwar hellen sich die Geschäftserwartungen leicht auf, doch bleibt die Gesamtbewertung zurückhaltend. Die Investitionsbereitschaft bleibt schwach: Nur knapp ein Viertel der Betriebe plant höhere Ausgaben, fast ein Drittel will Investitionen kürzen. „Wir brauchen bis zur Sommerpause konkrete Maßnahmen: etwa niedrigere Stromsteuern, Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen“, fordert Dr. Melnikov. „Die neue Regierung steht in der Verantwortung, zügig zu liefern.“