
Fabrikschließung
NEXT PLC erwartet für 2025 einen Rekordgewinn von 1,08 Milliarden Pfund und hat gleichzeitig seine einzige gewerkschaftlich organisierte Fabrik in Sri Lanka geschlossen. Über 1.400 Beschäftigte wurden laut Gewerkschaft FTZ & GSEU am 19. Mai per WhatsApp informiert – ohne Vorankündigung oder Konsultation, kritisiert die Clean Clothes Campaign. Die betroffene Fabrik in Katunayake ist bekannt für bessere Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Rückgang sexueller Belästigung. Sie ist das einzige Werk mit anerkannter Gewerkschaft und das einzige, das geschlossen wurde. Zwei weitere, nicht gewerkschaftlich organisierte NEXT-Fabriken bleiben bestehen.
Laut Clean Clothes Campaign, War on Want, Labour Behind the Label und FTZ & GSEU verstößt die Schließung gegen sri-lankisches Arbeitsrecht und OECD-Richtlinien. Einige Beschäftigte wurden laut Berichten unter Druck gesetzt, Rücktrittsschreiben zu unterzeichnen. NEXT nennt widersprüchlich hohe Kosten, sinkende Aufträge und steigende Löhne als Gründe. Die NGOs halten dies für vorgeschoben und sprechen von gezieltem Vorgehen gegen Gewerkschaftsstrukturen. Sie fordern NEXT auf, die Schließung rückgängig zu machen, Rücktrittsschreiben zu annullieren und die Beschäftigten mit gewerkschaftlicher Vertretung wiedereinzustellen. Das Unternehmen sende ein fatales Signal an die Branche: Organisierung wird mit Arbeitsplatzverlust bestraft – trotz Rekordgewinnen.