adidas entschuldigt sich für kulturelle Aneignung

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Ärger

Der Sportartikelkonzern adidas hat sich für die Entwürfe seiner Oaxaca Slip On Sandale entschuldigt. Der US-Designer Willy Chavarría, der selbst mexikanische Wurzeln hat, erklärte, er bedauere, dass das Modell nicht in Zusammenarbeit mit den indigenen Gemeinschaften im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca entwickelt worden sei. Der Schuh, inspiriert von den traditionellen Huarache-Sandalen, hatte Kritik ausgelöst. Die Regionalregierung warf adidas kulturelle Aneignung vor und drohte mit rechtlichen Schritten. Die zapotekische Gemeinde Villa Hidalgo Yalalag, die die traditionellen Huaraches herstellt, wurde nicht um Erlaubnis gebeten. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum forderte eine Entschädigung und kündigte einen Gesetzesentwurf zum Schutz des kulturellen Erbes an. Oaxacas Kulturministerium forderte adidas auf, den Verkauf der Sandalen sofort einzustellen und Wiedergutmachung zu leisten.

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adidas erklärte sich bereit, sich mit den Behörden zu treffen, um eine gütliche Lösung zu finden. Der Fall reiht sich in eine Reihe ähnlicher Vorwürfe gegen Modeunternehmen, die von indigenen Gemeinden Oaxacas der kulturellen Aneignung beschuldigt werden. In Deutschland ist adidas mit einem weiteren Thema in den Schlagzeilen: Der Konzern will aus der Tarifbindung austreten. Ab dem 1. September 2025 wird der Konzern nicht mehr Mitglied der Tarifgemeinschaft sein, was die Gewerkschaft IGBCE scharf kritisiert. Die Gewerkschaft bezeichnete den Schritt als grobes Fehlverhalten und einen Bruch mit den Prinzipien der Sozialpartnerschaft.