
Arbeitsrechtsverletzungen
Der Sportartikelhersteller ASICS sieht sich internationaler Kritik ausgesetzt. Grund sind Vorwürfe gegen die Zulieferfabrik Wing Star Shoes in Kambodscha, die nach Angaben von Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen den Gewerkschafter Chea Chan mit erfundenen Anschuldigungen ins Gefängnis brachte und grundlegende Rechte von rund 20.000 Beschäftigten verletzt. Chan, Vater von drei Kindern, wurde Anfang 2024 ohne Haftbefehl festgenommen und verbrachte sechs Monate im Gefängnis. Ein Berufungsgericht stellte später fest, dass die Vorwürfe unbegründet waren. Nach seiner Freilassung blieb er in der Fabrik isoliert beschäftigt und erhielt weder Entschädigung noch Wiedereinstellung in seine alte Position. Seine Familie geriet während der Haftzeit in erhebliche finanzielle Not.
Laut Gewerkschaften arbeiten die überwiegend weiblichen Beschäftigten weiterhin unter schwierigen Bedingungen: extreme Hitze, giftige Klebstoffe, illegale Überstunden und verweigerte Krankmeldungen, auch für Schwangere. Zudem seien unabhängige Gewerkschaften gezielt geschwächt, während sogenannte „gelbe Gewerkschaften“ von der Geschäftsleitung kontrolliert würden. ASICS weist die Vorwürfe zurück und verweist auf bestehende Gewerkschaften im Werk. Organisationen wie Clean Clothes Campaign und CATU fordern das Unternehmen dagegen auf, Chan zu entschädigen, seine Wiedereinstellung zu sichern und die Rechte der Beschäftigten in der Lieferkette zu gewährleisten.