
Geldmangel
Die Hamburger Modemarke Closed hat am 5. August 2025 beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz beantragt. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die über die Plattform INDat veröffentlicht wurde. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus von der Kanzlei BRL bestellt. Closed wird von der Kanzlei SJPP unter der Leitung von Dr. Christian Mikolajczak beraten. Das Unternehmen beschäftigt rund 450 Mitarbeitende und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 120 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über Wholesale, den eigenen Online-Shop sowie 27 eigene Filialen in Deutschland und im europäischen Ausland. Closed ist bekannt für Premium-Jeans und zählte zu seinen prominenten Kunden unter anderem Sarah Jessica Parker und Patrick Dempsey.
Wie das manager magazin berichtet, war die wirtschaftliche Lage bereits seit Längerem angespannt. Die Gläubigerbanken entzogen dem Unternehmen die Kreditlinien, nachdem die Zahlen wiederholt unter Plan lagen. Laut einem Sanierungsgutachten der Beratung Enomyc besteht „eingeschränktes Vertrauen in Finanzdaten“. Zudem hätten „hohe Gehaltsstrukturen“ und „personelle Überkapazitäten“ die Situation verschärft. Die Löhne der Belegschaft seien zuletzt nur teilweise gezahlt worden. Closed strebt laut Mitteilung eine zügige Investorenlösung im Rahmen eines strukturierten M&A-Prozesses an. Nachdem sich der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus mit seinem Team einen Überblick über wirtschaftliche Situation in den Gesellschaften gemacht habe, werde er die Medien über den Stand des Verfahrens und das weitere Vorgehen informieren, heißt es in der Mitteilung.