EUDR: Südwesttextil fordert Überarbeitung

Edina Brenner ©Südwesttextil

Verschoben

Die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie begrüßt die erneute Verschiebung des Anwendungsbeginns der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Aus Sicht von Südwesttextil muss die zusätzliche Zeit für eine grundlegende Überarbeitung genutzt werden. Die EUDR trat im Juni 2023 in Kraft, ihr Start wurde bereits verschoben, nun soll er wegen IT-Problemen bei der zentralen Plattform „TRACES“ um ein weiteres Jahr aufgeschoben werden. Umweltkommissarin Jessika Roswall kündigte zudem Vereinfachungen an. Südwesttextil unterstützt das Ziel, Wälder besser zu schützen, kritisiert aber die aktuelle Ausgestaltung als praxisfern und wirtschaftlich riskant.

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Der Verband argumentiert mit dem Beispiel Papieretikett: Unternehmen sollen demnach für jedes Etikett die Geolokalisierung sämtlicher Bäume bis zur Parzelle nachweisen – Angaben, die bei Mischungen unterschiedlicher Holzfasern kaum ermittelbar seien. „Die EUDR ist in ihrer jetzigen Form in der Praxis kaum beziehungsweise nur unter extrem hohem Kostenaufwand umsetzbar“, sagt Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner. Gefordert werden klare Definitionen, Bagatellgrenzen, harmonisierte Vorgaben sowie ein Bewertungsrahmen, der nicht allein Unternehmen belastet.