
Kritik
Die EU-Kommission strebt bis 2040 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent an – aus Sicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist das Ziel überambitioniert. „Das neue Klimaziel der EU ist deutlich zu hoch gegriffen“, erklärt Dr. Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer. Bereits das Ziel für 2030 werde voraussichtlich verfehlt. Ein noch strengeres Ziel bis 2040 würde laut Dercks bedeuten, dass zentrale Wirtschaftsbereiche wie Energieversorgung, Industrie, Gebäude und Verkehr in Deutschland innerhalb von nur 15 Jahren klimaneutral sein müssten. „Eine Durchsetzung dieses Ziels in diesem kurzen Zeitrahmen würde die deutsche Wirtschaft überfordern und zu einem spürbaren Rückgang von Wertschöpfung und Wohlstand führen“, sagt Dercks.
Auch die vorgesehene Flexibilitätsregel über internationale Klimaschutzvereinbarungen reiche nicht aus. Dercks fordert stattdessen, dass Unternehmen mehr Spielraum erhalten, um ihre Produktion wirtschaftlich tragfähig umzustellen. „Die Politik sollte ein Umfeld schaffen, in dem Unternehmen ihre Produktion kosteneffizient und wirtschaftlich tragbar transformieren können“, betont er. Die DIHK verweist auf eine gemeinsame Studie mit dem VKU zu den Folgen des EU-Ziels.