
Klimawandel
In einem heute veröffentlichten Positionspapier warnt die Clean Clothes Campaign (CCC) vor den Folgen steigender Temperaturen für weltweit rund 72 Millionen Beschäftigte der Textilindustrie. Viele von ihnen sind Frauen, Migrantinnen oder Heimarbeiterinnen, die in Ländern wie Indonesien, Pakistan oder Uganda bereits unter extremer Hitze leiden. „Frauen in Fabriken müssen oft lange Stunden unter Blechdächern ohne ausreichende Belüftung arbeiten – bis sie ohnmächtig werden“, sagt Gayani Gomes vom Women’s Centre Sri Lanka. „Mit der Hitze nehmen auch Gewalt und Belästigung zu.“
CCC fordert von Marken, Zulieferern und Regierungen verbindliche Maßnahmen, um Arbeitsbedingungen sicherer zu machen und Lohnausfälle bei hitzebedingten Produktionsunterbrechungen auszugleichen. „Arbeiter dürfen nicht gezwungen werden, unbezahlte Überstunden zu leisten, wenn es zu heiß ist“, betont Gewerkschafterin Emelia Yanti aus Indonesien. Laut CCC gibt es bislang kaum verbindliche Richtlinien zum Umgang mit Hitze in der Bekleidungsproduktion. „Regierungen müssen handeln und verbindliche Standards einführen, um Beschäftigte zu schützen“, fordert Giuseppe Cioffo vom CCC-Büro.