René Benko zu zwei Haft verurteilt

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Am 15. Oktober 2025 hat das Landesgericht Innsbruck das erste Urteil im Strafverfahren gegen René Benko gefällt. Der ehemalige Immobilienunternehmer und Gründer der Signa Holding wurde wegen betrügerischer Krida zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Im Zentrum der Verurteilung steht eine Schenkung von 300.000 Euro, die Benko im Jahr 2023 an seine Mutter überwiesen hatte – zu einem Zeitpunkt, als sein Konzern bereits massiv überschuldet war. Das Gericht sah darin eine gezielte Vermögensverschiebung zum Nachteil der Gläubiger. Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, Benko habe bewusst versucht, Vermögenswerte seinem Zugriff zu entziehen, bevor der Signa-Konzern endgültig kollabierte. Das Gericht folgte dieser Argumentation. Richterin Sabine N. sprach von einer „bewussten Schmälerung der Insolvenzmasse“ und einer „glasklaren Gläubigerbenachteiligung“.

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In einem zweiten Anklagepunkt – rund 360.000 Euro Miet- und Betriebskostenvorauszahlung für eine Villa in der Innsbrucker Hungerburg – wurde Benko hingegen freigesprochen. Die Anklage hatte erklärt, die Villa sei damals unbewohnbar gewesen und die Zahlung nur erfolgt, um Vermögen der Gläubigermasse zu entziehen. Das Gericht stellte jedoch fest, dass ein gültiger Mietvertrag bestand und keine ausreichenden Beweise für eine betrügerische Absicht vorlagen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Benko, der seit Januar 2025 in Untersuchungshaft sitzt, kann Berufung einlegen. Die bisher verbrachte Zeit in Haft wird auf die Strafe angerechnet. Das Verfahren in Innsbruck ist nur eines von derzeit 14 Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Benko in Österreich. Die Vorwürfe reichen von betrügerischer Krida über Untreue bis zu Gläubigerbegünstigung und Förderungsmissbrauch. Auch internationale Ermittlungsbehörden – etwa in Deutschland und der Schweiz – prüfen Benkos Geschäftsgebaren rund um die Signa-Pleite. Die Insolvenz der Signa-Gruppe zählt zu den größten Wirtschaftsskandalen im deutschsprachigen Raum. Das Schuldenvolumen des Konzerns wird auf über 10 Milliarden Euro geschätzt. Benko selbst bestreitet alle Vorwürfe. Sein Verteidiger kündigte unmittelbar nach der Urteilsverkündung an, Berufungeinzulegen.