2-LP/CD. Der betörende Engel des Country- and Roots Rock steigt zum zweiten Mal vom Twang- und Steel-Himmel herab, um mit der heftigen Hilfe von Mike Ness traditionsnahes Wurzelwerk mit deftigem, mitunter auch dreckigem Druck zu beschleunigen. Doch auch wenn der Social-Distortion-Kopf die vokal wehmütig und weich dargereichten Weisen mit gehörig prasselndem Gitarrenfeuer unterfüttert, klingt das unwiderstehlich mitreißende Ergebnis weniger nach Punk als nach goldenen Twang-Trust-Tagen oder der bewährten Buddy Miller Slide-, Steel- & Swamp-Schule. Gekrönt von einer warm-weichen, mädchenhaft naturnahen, dezent dunkel gefärbten Stimme, bei der selbst Kennern die einfach-klaren Vergleiche ausbleiben (ab und an vermeint man, die junge Lucinda zu hören), gehen die puren, von berückend hymnischen Melodien getragenen Roots-Juwelen bereits beim ersten Zusammentreffen ungebremst in Ohr, Hirn und Herz. Zumeist deftig elektrisches Saitenwerk, aber auch singende Steel-, beseelte Fiddle-, getragene Hammond- und raumgreifende Klavierakkorde prägen das reife Instrumentalwerk, aus dessen wohlbereiteter Mitte Jades verführerisch natürliche Stimme ihre berührenden Geschichten tief in des Hörers Seele trägt, gekleidet in Melodien, die bleibend nachhallen. Mitunter machtvoll mitreißend, dann unwiderstehlich zum Tanze ladend, aber auch in moll-weich formatfüllenden Country-Folk-Balladen wird hier die ganz große Schule des traditionsverbundenden Americana/Roots Rock zelebriert, gefasst in ein deftiges Dutzend nahezu sämtlich von Jade verfasster Song-Edelsteine, präsentiert mit vehementer Wucht und verzaubert durch eine der bemerkenswertesten Stimmen des gesamten Genres. (cpa)
WERBUNG
Obacht: Dank der tatkräftigen Unterstützung seitens Label und Vertrieb dürfen und können wir den ersten Bestellern des neuen Jackson-Juwels jeweils zwei exklusive, vor allem aber ungemein augenfreundliche Jade-Postkarten beilegen. Solange der Vorrat reicht!
Zwischen akustischer Folk-Ballade und satt elektrifiziertem Fiddle Country, roh-rauem Rock ’n’ Roll und keyboardlastigem Progressive Pop, Stones-Riff-Rock und saftiger Led-Zeppelin-Härte, psychedelischen Beatles-Schwebteppichen und packendem Punk, heftig-schneidendem Mundharmonika-Blues, barock überbordenden Queen-Pop-Fantasien und Glam-Rock-Gleißen von Sweet bis T. Rex wird hier eine mitreißende Rock-/Power-Pop-Melange gefeiert, die ihresgleichen sucht. Und dennoch agieren die Schöpfer dieses kaum mit Worten zu umzäunenden Kreativ- und Kraftpakets stets erkennbar im Mittelpunkt des mächtigen Maelstroms und das wuchtige Zusammenwirken von ohrenfreundlichen Benson-Melodien und vehementen White-Gitarren-Kaskaden ist und bleibt einzig. Als wären sie nie weg gewesen.
Chris Eckman gewinnt als Sänger offensichtlich mit jeder neuen Veröffentlichung an Kraft und Wucht, als Texter schafft er es ohnehin seit Jahrzehnten, auch diffizile gesellschaftspolitische Themen intelligent und nuanciert stets mit Haltung und Verve aufzugreifen. Die Dual Leads von Eckman und Kogovsek begeistern, die instrumentalen Psych Parts ebenso. Fast anachronistisch mutet die Tatsache an, dass dieses Album als ebensolches angelegt ist. Keine Ansammlung von potenziellen Streaming Hits, sondern acht ganz feine Songs, die in einem wunderbaren Spannungsbogen zusammengestellt wurden, sodass das Ganze nochmals mehr als die Summe seiner Einzelteile wird. Chapeau!