Ahlers AG: Zeichen der Erholung

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Corona-Einflüsse bleiben bestimmend

Die Herforder Ahlers AG meldet bei Vorlage der Halbjahreszahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 ein Umsatzplus von 89 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Grund sind die deutlich niedrigere Vorjahresvorlage und kurzfristige Lockerungen im März. Von März bis Mai 2021 sind die Erlöse auf 36,9 Millionen Euro geklettert. „Große Teile der vorbestellten Waren konnten zu Beginn des zweiten Quartals ausgeliefert werden und sorgten nach dem europaweiten Lockdown im Winter 2020/21 für positive Aufholeffekte. Dennoch wird das laufende Geschäftsjahr 2020/21 weiterhin stark von Corona-Einflüssen geprägt“, sagt Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers. Im ersten Halbjahr 2020/21 führten die Corona-bedingten Einschränkungen allerdings zu einem Umsatzrückgang 16,1 Prozent auf 59,3 Millionen Euro. Damit lag die Entwicklung am unteren Rand der Erwartungen.

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Gleichzeitig legte der eigene E-Commerce um 56 Prozent. Die eigenen Online-Shops und das Marktplatzgeschäft trugen dazu in etwa gleichem Maße bei. Inzwischen macht der eigene E-Commerce 14,4 Prozent des gesamten Umsatzes aus (Vorjahr 7,6 Prozent). Im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 sorgten überdies vor allem die staatlichen Überbrückungshilfen „zu erheblichen Sondererträgen“. Auch trug der Verkauf einer Immobilie zu den Sondererträgen bei. Insgesamt lagen die Sondereinnahmen im ersten Halbjahr 2020/21 bei 9,1 Millionen Euro. Das Konzernergebnis verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahreswert deutlich um 56,4 Prozent auf noch -4,1 Millionen Euro.

„Der Verlauf des Corona-Infektionsgeschehens („dritte Welle“) hat europaweit zu umfangreicheren und länger anhaltenden Eindämmungsmaßnahmen geführt als ursprünglich angenommen. Die Aufholung der Lockdown-bedingten Umsatzeinbußen der ersten sechs Monate 2020/21 dürfte im zweiten Geschäftshalbjahr nicht im bisher prognostizierten, weitgehenden Maße gelingen“, sagt Dr. Ahlers zur Anpassung der Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtgeschäftsjahr. Im Geschäftsjahr 2020/21 wird ein Konzernumsatz erwartet, der „bestenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich unterhalb des Vorjahreswerts liegen dürfte“ (Vorjahr: 151,6 Millionen Euro). Im Gesamtgeschäftsjahr 2020/21 würden die Sondererträge aus den staatlich gewährten Überbrückungshilfen jedoch zu hohen positiven Sondereffekten führen. Das Ergebnis vor und nach Ertragsteuern dürfte sich daher deutlich stärker verbessern als bisher erwartet. „Im zweiten Corona-Jahr dürfte das Konzernergebnis 2020/21 zwar erneut negativ ausfallen, sich aber gegenüber dem Vorjahreswert etwa halbieren (2019/20: -18,4 Millionen Euro). Die Finanzlage des Unternehmens sollte damit weniger belastet werden als noch zu Geschäftsjahresbeginn angenommen. Das umfassende Restrukturierungsprojekt „New Tomorrow“ sollte ab dem Folgegeschäftsjahr vollumfänglich greifen und zu größeren Ergebniseffekten führen“, heißt es abschließend. Die neue Prognose steht unter dem Vorbehalt des noch immer dynamischen Pandemie-Geschehens.