
Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DIHK, kritisiert die Einschätzung der EU-Kommission zur Zielerreichung beim Klimaziel 2030 als zu kurz gegriffen. „In Deutschland nähern wir uns den Zielen aktuell nur wegen schwacher Konjunktur und sinkender Industrieproduktion – zulasten von Wachstum und Wohlstand“, sagt Dercks unter Verweis auf das Gutachten des Expertenrats für Klimafragen. Eine gemeinsame Studie von DIHK und VKU aus dem Herbst 2024 prognostiziert: Die Mitgliedstaaten der EU werden das Klimaziel 2030 voraussichtlich verfehlen. Selbst bei Zielerreichung sei das angestrebte Minus von 90 Prozent bis 2040 unrealistisch. „Ein solcher Pfad wäre nur mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen erreichbar“, sagt Dercks.
Er fordert mehr Technologieoffenheit, weniger Bürokratie und marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen. „Die Unternehmen haben Konzepte, brauchen aber ein Umfeld, in dem sie diese wirtschaftlich tragbar umsetzen können.“ Die Vielzahl detaillierter Vorgaben im EU Green Deal sieht er kritisch – sie binden Kapazitäten, die für die praktische Umsetzung der Energiewende benötigt würden.