Clean Clothes Campaign kritisiert Europäisches Parlament

© Ranita Roy / Fairtrade

CSDDD

Das Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments hat den Bericht zur Überarbeitung der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) verabschiedet. Damit verliert die Richtlinie laut Kritikern weitgehend ihre Wirkung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in globalen Lieferketten. „Das, was ein Wendepunkt für Arbeiterinnen und Arbeiter hätte sein können, wird nun zum Instrument für Greenwashing“, wettert Giuseppe Cioffo, Lobby- und Advocacy-Koordinator der Clean Clothes Campaign (CCC). Die 2024 eingeführte Richtlinie galt ursprünglich für große Unternehmen mit Sitz in der EU und sah Verfahren zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht sowie eine europäische Haftungsregelung vor. Die nun im Rahmen des sogenannten „Omnibus I“-Pakets beschlossene Überarbeitung reduziert den Anwendungsbereich und schwächt zentrale Verpflichtungen deutlich ab.

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Deborah Lucchetti von CCC Italien betont: „Dieses Gesetz betrifft nur wenige Unternehmen und wird kaum Wirkung für Textilarbeiter entfalten.“ Die CCC fordert die Abgeordneten auf, den Bericht im Plenum abzulehnen. „Das Verfahren ist undemokratisch und gefährdet grundlegende Arbeitsrechte“, sagt Marjella Bronkhorst von der Schone Kleren Campagne.