Gardeur: Duijndam Gruppe übernimmt

Bild: Gardeur

Die Gruppe wird als Ganzes übernommen, mehr als 23 Prozent der Stellen fallen weg.

Gerettet: Mit Wirkung zum 1.12.2017 übernimmt die familiengeführte Duijndam Gruppe aus den Niederlanden die Gardeur Gruppe, Mönchengladbach, teilt das Unternehmen mit. Der Hosenspezialist ging Anfang Oktober in die Insolvenz.

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Kurzfristig sollen die Lieferprozesse stabilisiert werden, heißt es weiter. Mittelfristig wollen die Niederländer Gardeur als die deutsche Hosenmarke am nationalen wie internationalen Markt repositionieren beziehungsweise auszubauen. Wenige Tage vor Vertragsunterzeichnung hatte Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr von White & Case, Düsseldorf, mit den Arbeitnehmervertretern einen Interessensausgleich mit Namensliste vereinbaren können. Demnach sind 66 Mitarbeiter vom Abbau betroffen, das sind 23 Prozent der Belegschaft. 59 Mitarbeiter können in eine Transfergesellschaft wechseln.

„Ich habe mich in den vergangenen Wochen vom Konzept, den Prozessen und insbesondere dem Engagement der Mitarbeiter und des Managements um CEO Gerhard Kränzle überzeugt und glaube daran, gemeinsam die Marke zu neuer Stärke führen zu können“, sagt Steef Duijndam, Gründer und Chef der Duijndam Gruppe. „In den kommenden Tagen werde ich unsere Vorstellungen und Pläne zunächst unseren Kunden persönlich vorstellen, um ihr Vertrauen in die Zukunft der Marke schnellstmöglich zu stärken.“

Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr von White & Case Düsseldorf ist „froh, am Ende die Zerschlagung der Gardeur Gruppe vermieden und dem Unternehmen und damit vor allem der Mehrzahl der Mitarbeiter eine Zukunft ermöglicht zu haben.“ Dies sei nur mit zum Teil schmerzhaften Beiträgen von Gläubiger- und Arbeitnehmerseite möglich gewesen. Umso mehr freue es ihn, mit der Duijndam Gruppe einen strategischen Investor gefunden haben, „der nicht nur hervorragende Erfahrungen und Kontakte aus der Textilbranche, sondern auch eine langfristige Vision für den Standort Mönchengladbach mitbringt“. Berater auf Käuferseite waren Martin Tartsch, TRE, Eschborn (Transaktion, Finanzen, Immobilien) sowie Georg Kreplin, Kreplin&Partner, Düsseldorf (Recht). Die Verkäuferseite wurde von Dr. Thomas Kluth und Rebecca Piechowiak, beide Kluth Rechtsanwälte, Düsseldorf, begleitet.

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Die von Steef Duijndam 1982 in Rotterdam gegründete Duijndam Gruppe ist seit über 30 Jahren im Bereich Handel/ Retail, Sport und Textilien international tätig. Daneben besteht ein weiteres Geschäftsfeld im Bereich Immobilieninvestitionen. Nach dem Verkauf seines weltweit tätigen Reitsportbekleidungsunternehmens hat Steef Duijndam unter anderem Marken wie HV Polo, HV Society, Imperial Riding, Easy Rider entwickelt. Vor zehn Jahren restrukturierte die Gruppe die damals angeschlagene Reitsportmarke Euro-Star.