Bench: Deutsche Gesellschaften abhängig von englischer Insolvenzverwaltung

Im Moment sind keine Bestellungen im Bench Onlineshop möglich. Bild: Screenshot FT von der Website www.bench.de

Britischer Insolvenzverwalter will vorrangig Markenrechte verkaufen

Keine gute Nachrichten für die deutsche Gesellschaften. In den beiden vorläufigen Insolvenzverfahren der Bench International GmbH (BIG) und der Bench InternationalRetail GmbH (BIRG), beide München, hängt die Fortführung des Geschäftsbetriebs vom Ergebnis des in Großbritannien laufenden Verkaufsprozesses der Muttergesellschaft Bench Ltd. ab, die Ende April 2018 Insolvenz angemeldet hatte. Doch die BDO LLP, Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft Bench Ltd., strebt vorrangig einen schnellen Verkauf der Markenrechte an.

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„Dies wurde in den Gesprächen zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter,Rechtsanwalt Rolf G. Pohlmann (Kanzlei Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter, München) und der Beratungsgesellschaft BDO LLPdeutlich, die bei der Bench Ltd. als Insolvenzverwalter eingesetzt ist“, teilen die deutschen Gesellschaften mit. Schlimmer noch, denn „wie sich herausstellte, war bereits vor einigen Wochen, noch vor dem Insolvenzantrag der Bench Ltd., ein Investorenprozess für alle bei der Bench Ltd. liegenden immateriellen Vermögenswerte (Marke, Vertragsbeziehungen etc.) eingeleitet worden. Dabei strebt BDO in enger Abstimmung mit dem englischen Hauptgläubiger vor allem den schnellen Verkauf der Markenrechte an, aber nicht notwendigerweise des operativen Betriebs, der wesentlich in den deutschen Gesellschaften liegt“, hießt es weiter. Damit sind die Aussichten auf die Weiterführung der BIG und BIRG mit ihren rund 200 Arbeitsplätzen unklar.

„In den Verhandlungen mit den britischen Insolvenzverwaltern über ein koordiniertesVorgehen, das nach neuem EU-Recht geboten ist, ist es uns gelungen, die Belieferung der Bench-Stores in Deutschland, Österreich und den Niederlanden bis auf Weiteres zu sichern. Zudem konnten wir erreichen, dass Interessenten für die Marke aktiv das operative Geschäft der deutschen Gesellschaften angeboten wird. Wir müssen aber akzeptieren, dass es einen Verkaufsprozess gibt, der ausschließlich in den Händen der britischen Insolvenzverwaltung liegt. Damit trägt sie ein hohes Maß an Verantwortung für die rund 200 Arbeitsplätze in den deutschen Gesellschaften“, sagt Rolf G. Pohlmann, der vorläufige Insolvenzverwalter. 

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