Vor Gott …

Umfrage

©pixabay
Autor: Markus Oess

Berlin verliert – vielleicht auch nicht. Wir haben Aussteller und Händler gefragt, was sie von der Fashionplattform in der Hauptstadt halten. Eines wurde dabei klar: „Vor Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner“– wie es schon der Schriftsteller Theodor Fontane sagte. Ändert sich der Stellenwert der physischen Messen, wenn digitale Formate gängige Praxis werden? Was ist überhaupt mit Berlin los?

  • „Eine engere Verknüpfung der Messen, vielleicht müssen wir ein Messe-Bündnis schaffen, um dem Standort mehr Power zu geben. Berlin ist für uns eine regionale deutsche Messe. Eine Veränderung in der internationalen Positionierung ist vermutlich in den nächsten zwei Saisons nicht zu erwarten.“ Christian Bieniek, Geschäfts ©FYNCH-HATTON
  • Mark Bezner, Geschäftsführender Gesellschafter, ©OLYMP Bezner KG, Bietigheim-Bissingen
  • Maro Nachtrab, CEO ©C. Brühl GmbH & Co. KG
  • „Konzentration der Veranstaltungsorte. Mehr Kooperation der Veranstalter. Eventuell eine gemeinsame Abendveranstaltung mit ausgewählten Besuchern und Ausstellern. Nicht zu ausgedehnte Hallen. Messen sind die einzig wirkliche Möglichkeit für Neueröffnungen und ‚Trüffelschweine‘, neue Marken zu finden. Deshalb auch runter mit den Standmieten und den ganzen Zusatzkosten. Keine überflüssigen Monsterstände. Keine Füllflächen, die das Laufen endlos machen.“ Detlef W. Stichling, Inhaber ©PRIME SHOES, München
  • „Für uns gibt es keine Alternative zu Berlin. Wir sind auf der PREMIUM am Gleisdreieck wirklich bestens aufgehoben. Wenn Deutschland einen Messe-Hotspot hat, kann das nur Berlin sein. Und das sollten alle unterstützen, die ein Interesse an einem funktionierenden Markt in Deutschland haben. Wir werden auch künftig Berlin unterstützen.“ Mike Alsdorf, Vertriebs-Chef DACH ©BERTONI (Kollektionsbild)
  • „Wir brauchen Berlin mehr denn je! Berlin muss wieder etablierter werden. Wir besuchen PREMIUM, SEEK, BRIGHT, Ethical Fashion Show, PANORAMA, BERLINER SALON. Die PANORAMA hat leider am meisten verloren und Ethical war zu sehr ‚Jute‘ dieses Mal, da muss mehr Mode rein. Es sollte eine bessere Logistik da sein, es sind zu weite Wege, vielleicht ein Standort? Eventuell Tempelhof neu beleben. Mehr internationale Marken und keine Überschneidung mit Paris, damit PREMIUM-Einkäufer überhaupt kommen. Koordination von Messe und BERLINER SALON.“ Angelika Schindler-Obenhaus, Vorstand ©KATAG AG, Bielefeld
  • „Die Rahmenbedingungen stimmen: Hotel- und Gastronomieangebot, Logistik, Locations. Auch die verschiedenen Standorte der Messen sind kein Problem, im Gegenteil – sie beleben die Fashion Week. Aber es müssten überall mehr innovative neue Handelskonzepte gezeigt werden. Auch der Erlebnisfaktor könnte größer sein. Natürlich sollten wieder alle wichtigen Marken vertreten sein, das ist heute nicht der Fall. Berlin funktioniert für uns nur im Zusammenspiel mit Düsseldorf, wo einige klassische Marken vertreten sind, die in Berlin fehlen. Grundsätzlich muss ein Messekonzept stetig weiterentwickelt werden mit neuen Angeboten. Der ,Angst-etwas-zu-verpassen-Faktor‘ der Fashion Week in Berlin ist zu schwach ausgeprägt, hier könnten die Veranstalter ansetzen, um aus einer guten Fashion Week eine sehr gute zu machen!“ Mike Spolder, Director Customer Relations ©EK Fashion, Bielefeld
  • „Wir Händler müssen mit guten Aktionen und Konzepten die Menschen in die Innenstädte locken. Dass uns das gelingt, bezweifle ich nicht. Daneben ist aber auch die (Lokal-)Politik in der Pflicht, die Städte attraktiver zu gestalten und die Verweildauer zu erhöhen.“ Christian Greiner alle Bilder ©LUDWIG BECK AG
  • „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Brands/Hersteller mitmachen. Kurze Wege an einem Messestandort sind immer wünschenswert. Vor allen Dingen erwarte ich Inspiration. Ich möchte abgeholt und begeistert werden. Unsere Kunden erwarten dies auch von uns! Und … ein Ende der Diskussionen, ob wir Berlin als Messestandort brauchen. Wir brauchen es – ein selbstbewusstes Statement aus der Modebranche in der Hauptstadt. Als Branche brauchen wir es als beste Werbung in eigener Sache. Ich glaube, das Gesamtkonzept gehört in die heutige Zeit gebracht, ebenso, welche Funktion Berlin erfüllen soll. Auch im Dialog mit Düsseldorf und München …“ Thomas Ganter, Geschäftsführer ©L&T Lengermann & Trieschmann GmbH & Co. KG, Osnabrück
  • Gerhard Albrecht ©Unitex GmbH

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