Online oder nicht?

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Händler stampfen mit Macht einen Online-Shop aus dem Boden wie zum Beispiel der Düsseldorfer Händler Clemens Wirschke, der das auch über die sozialen Medien verbreitet. Auch bubeundkönig ist viel in den sozialen Medien (Facebook und Instagram) unterwegs, wirbt um Unterstützung und ist bemüht, die Kunden bei der Stange zu halten und sogar per Kurierdienst Ware an den Mann zu bringen. Was aber muss man beachten, wenn tatsächlich der Entschluss gefasst wird, einen Online-Shop zu eröffnen? Wir haben beim bevh nachgefragt.

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FT: Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, einen Online-Shop mit Grundfunktionen wie Verkauf und Bezahlung zu installieren und freizuschalten?
„Das hängt entscheidend davon ab, wie viele Produkte aufgenommen werden sollen. Viele der Shopsysteme sind ,out of the box‘ mit entsprechenden Anbindungen an Payment-Systeme ausgestattet. Das heißt, man kann in einer Woche mit einem Shop zwar live sein, aber das bedeutet nicht, dass er dann schon funktioniert. Der Aufwand, wirklich gut beschriebene Produkte in einen Shop zu bringen, ist so hoch, dass man bei einer entsprechenden Anzahl von Produkten in der Regel bei geringer Manpower von etlichen Wochen oder sogar mehreren Monaten sprechen muss.“

Welche Kosten sind mit so einem Shop verbunden (nur Darstellung der Ware, Bestellung und Bezahlung)?
„Genau wissen wir das leider nicht. Aber JIMDO-Shops zum Beispiel gibt es schon für quasi umsonst. Die Payment-Services kann man auch für wenige Prozent pro Transaktion bekommen. Aber damit ist noch nichts über die Darstellung der Ware gesagt. Wenn viel fotografiert und getextet werden muss, kostet das einiges mehr an externen Kosten oder internem Aufwand. Die Kosten eines Online-Shops sind eigentlich genauso hoch wie der Betrieb einer Filiale inklusive Strom, Personal und so weiter.“

Was müssen Händler beachten, wenn sie diesen Schritt versuchen?
„Einen Shop zu haben, ist nicht einmal ein Viertel der sogenannten ,Miete‘. Der eigentliche Aufwand liegt darin, Kunden zu gewinnen. Das heißt Kundengewinnung via Suchmaschinen oder anderen Marketingkanälen. Es muss unter anderem eine Bewerbung von Erstkäufern erfolgen. Das alles ist häufig deutlich teurer, als 15 bis 20 Prozent des Umsatzes als Provision an einen Marktplatz abzugeben.“

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Gibt es Alternativen zu einem Online-Shop und wenn ja, welche haben sich bewährt?
„Aktuell in vielen Fällen: die Marktplätze, aber eben auch die schlanken Konzepte wie Social Media (beispielsweise Instagram) mit einem kleinen Warenkorbsystem zu verbinden und dadurch eine einfach Möglichkeit der Transaktion zu schaffen. Hier gibt es zum Beispiel Lösungen von concardis oder wirecard, die als Finanzdienstleister diesen wichtigen Part sehr gut abbilden können.“