Fynch-Hatton stellt Deutschland auf Reisende um

©Fynch-Hatton

Kündigung aller Handelsvertreter zum Jahresende

Mathias Eckert stellt das Unternehmen mit meiner vollen Rückendeckung und der des gesamten Beirats neu auf. Auf dem Weg hin zur Relevanz ist das eine strategische Entscheidung, die wir für richtig und wichtig halten. Wobei wir unseren Teamkollegen aus den Agenturen zu größtem Dank für die geleistete Arbeit verpflichtet sind“, sagt Roger Brandts, Gründer und Inhaber das Mönchengladbacher Labels gegenüber FT. Aus gut informierten Kreisen erfuhr FT, dass die Mönchengladbacher allen Handelsvertretern in Deutschland zum Jahresende gekündigt haben und ab 1. Januar 2022 den inländischen Handel mit Reisenden betreuen wollen. Der neue CEO, Mathias Eckert betont im Telefonat, dass die Umstellung ein Schritt nach vorn sei, um die gesteckten Ziele zu erreichen: „Ohne die Leistung unserer Agenturen schmälern zu wollen, brauchen wir den Zugriff auf eigene Leute, die sich mit unserer Marke zu 100 Prozent identifizieren.“ Fynch Hatton will den Umsatz in den kommenden drei bis vier Jahren verdoppeln, insbesondere durch die Einführung der DOB und den Ausbau von Flächen im Handel. Die Betreuung des Handels soll noch enger und stärker systemgetrieben werden. Auch betriebswirtschaftlich komme der Punkt, an dem sich Reisende besser rechnen. Neu ist auch der Bereich Living, der von Carina Brandts, Ehefrau von Roger Brandts, geführt wird. Mit Living sollen der Auftritt am PoS gefestigt und den Händlern Zusatzgeschäfte ermöglicht werden.

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Brandts betont, dass die Umstellung bereits vor Eckerts Eintritt entschieden und auch von den Beiräten Armin Fichtel und Alexander Gedat eingefordert worden sei. Zudem sei den Agenturen schon vorher klar gewesen, dass dies so komme. Denn er habe zuvor den Agenturen angeboten, exklusiv für Fynch Hatton zu arbeiten. Eckert habe nur den Schritt vollzogen. Ausschlaggebend sei der Start der DOB gewesen, als man einen Point of no Return erreicht habe. Man habe den nächsten Schritt gehen müssen. Der Außendienst in der DOB wird noch in diesem Jahr komplett mit eigenen Leuten besetzt. Zum 1. Juli stößt Thorsten Bartel zum Unternehmen, der als Vertriebs-Chef Deutschland sowohl für die DOB wie auch für die HAKA eine eigene Vertriebsmannschaft aufbauen und führen soll. Bartels war zuletzt Head of Sales D/A/CH Wholesale, Depot, Franchise bei s.Oliver. Fest stehen überdies ab 1. Juli Claus Schumacher für DOB Vertrieb Nord/Ost ab ab 1. Juli und Elke Gademann für den DOB Vertrieb. Für den Süden wurde eine Übergangslösung gefunden. Mit dem neuen Jahr wird dann die Vertriebsmannschaft der Menswear in neuer Konstellation an den Start gehen. Der Showroom in Hamburg wird übernommen, für die anderen Standorte laufen die Planungen. Neu an Bord ist seit 1. April außerdem Vanessa Besler de Castro, Head of e-com und Marktplätze, die unter anderem ebenfalls für s.Oliver und zuletzt PVH Deutschland gearbeitet hat.

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Aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr (31. März) sind die Mönchengladbacher nach eigenen Angaben mit rund 43 Millionen Euro und einem Umsatzminus von etwas mehr als 18 Prozent gekommen. Im Jahr zuvor habe der Umsatz nach eigenen Angaben bei knapp 50 Millionen Euro gelegen. Eckert verweist überdies auf die Schließung eigener Filialen. „Wir haben auch etwas Gewinn gemacht“, betont Brandts, der die Ergebnisse angesichts der Corona-Krise als vergleichsweise gut einstuft. „Wir sind proaktiv auf den Handel zugegangen und haben im Rahmen unserer Möglchkeiten alle Lösungswege ausgeschöpft, um den Handel zu unterstützen. Das wird uns jetzt auch zurückgespielt“, sagt Brandts. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit etwas mehr als 45 Millionen Euro Umsatz.