Frack ju Göhte

In der Umkleide

Was auf den Fotos nicht zu sehen ist: Ich trage keine Schuhe, sondern lediglich schlammfarbene Socken von UNIQLO. alle Bilder ©Dirk Mönkemöller

Autor: Dirk Mönkemöller
Unser Autor schlüpft jeden Monat in eine neue Haut und probiert modische Trends im Selbstversuch. Diesmal: ein Frack zur Weihnachtszeit.

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Ich wollte schon immer mal …

… die hellste Kerze am Weihnachtsbaum sein. Damit ist natürlich nicht mein Intellekt gemeint, sondern der Wunsch, zum wohl feierlichsten aller Feiertage mal so richtig auf die Tube zu drücken. Mit einem galanten Outfit, das alles überstrahlt und sogar Papas besten Feiertagsanzug blass aussehen lässt. Da die Umstände für sorgenfreie Besuche in Modeboutiquen derzeit mal wieder schwierig sind, muss mein eigener Fundus dran glauben (und der von Freund*innen). Was ja irgendwie auch wieder ein Statement zum Thema Nachhaltigkeit ist.

Konventionen brechen

Rot, weil die Farbe einfach gut zu Weihnachten passt …

Im Zentrum des Outfits steht ein knallroter Frack, der „König der Herrenkleidung“ (Wikipedia). Rot, weil die Farbe einfach gut zu Weihnachten passt und als Frackfarbe per se ein Affront ist – fine with me! Der berühmte Schwalbenschwanz unterstreicht elegant meine Körpergröße. Die knapp geschnittene Vorderseite des Fracks fordert zwingend das Tragen einer Weste, die in meinem Fall hellbeige und einreihig geknöpft ist. Die Kombination aus Rot und Hellbeige harmoniert überraschend gut und erinnert auf verblüffende Weise an Weihnachtsgeschenkpapier. Darunter trage ich ein kariertes Freizeithemd von RALPH LAUREN. Wieder ein Affront – aber immerhin ein farblich passender. Frage: Geht es bei Mode nicht darum, mit Konventionen zu brechen und Neues auszuprobieren? Absolut!, sagt mein inneres Ich und schlägt freudig Purzelbäume.

Kein Karl-Lauterbach-Feeling

… und als Frackfarbe per se ein Affront ist.

Eine Fliege ist für dieses Outfit ein Muss, wenngleich sie für mich ein Novum ist. Ich entscheide mich für einen roten Propeller, der farblich als Bindeglied zwischen Frack und RALPH-LAUREN-Hemd dient. Zum Glück, denke ich, kommt bei dieser Kombination kein piefiges Karl-Lauterbach-Feeling auf (also der Prä-Minister Karl Lauterbach). Als Beinkleid trage ich eine dunkelblaue Hose vom Antwerpener Modedesigner Stephan Schneider, die zwar keine klassische Frackhose mit seidenen Galons ist, sondern eher eine advancte Jogginghose mit Gummibund an der Taille. Die Hose kommt aber trotzdem äußerst elegant daher. Und ist auf eine Art und Weise bequem, die einen langen Abend voller Spachtelei und Bescherungsspaß erträglich macht.

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Was auf den Fotos nicht zu sehen ist: Ich trage keine Schuhe, sondern lediglich schlammfarbene Socken von UNIQLO. Der Grund: Ich habe in meinem Fundus keine Schuhe gefunden, die zu diesem flamboyanten Outfit passen. Lieber schlurfe ich in Socken um die Festtafel und schlüpfe zu vorgerückter Stunde in meine ollen Pantoffeln.

Genießen Sie die Feiertage und bleiben Sie gesund!