Es ist ein großer Schritt in die Zukunft für die Hosen-Manufaktur HILTL. Anders als in der Branche üblich, kehrt das Traditionshaus mit einer nennenswerten Produktion zurück nach Deutschland, genauer gesagt zum Stammsitz nach Sulzbach-Rosenberg. Dort wird in Kürze die HILTL-Hightech-Manufaktur ihre Produktion aufnehmen. Europas innovativstes Atelier wird Schneiderkunst und Hightech zu sartorialer Hightech vereinen, für eine wettbewerbsfähige Produktion von Premiumhosen „Made in Germany“.
Gerhard Kränzle ist Geschäftsführer des Hosenspezialisten. Mit ihm kam der Wandel von einem Traditionshaus zu einem innovativen, marktorientierten Premiumproduzenten mit einem Alleinstellungsmerkmal in ganz Europa: HILTL MADE IN GERMANY. Der Hosenspezialist bringt vier Produktionsgruppen – Chino, Wolle, Denim und Functional Hightech-Pants – in einer Produktionslinie zusammen und hat dazu eigens Maschinen speziell für und mit HILTL entwickeln und bauen lassen. Neueste Maschinentechnik und Teilautomatisierung unterstützen den Ablauf und um sie den Anforderungen des innovativen Verfahrens anzupassen, wurden eigens die Arbeitsabläufe optimiert. So sind zum Beispiel die Näherinnen, die in Sulzbach-Rosenberg arbeiten, nach Italien gereist, um an der Planung der Arbeitsstraße mitzuwirken und diese auf Praxistauglichkeit abzuklopfen. Alle Maschinen sind digital vernetzt, sodass der gesamte Produktionsprozess in allen Arbeitsschritten ausgesteuert werden kann. Dafür sorgt eine neu entwickelte Software, die direkte, computergestützte Anweisungen von den Schnittmachern oder Produktentwicklern gewährleistet.
Hightech for „Made in Germany“
„Wir wollen künftig ein Drittel unseres Volumens wieder hier am Stammsitz von HILTL produzieren. Hochwertig, innovativ und mit perfekter Passform, typisch HILTL eben, und das mit ausgefeilter Hochtechnologie, die eigens auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten entwickelt wurde.“, betont Kränzle. „Und das machen wir nachhaltig und steuern die gesamte Produktion in Sulzbach-Rosenberg nachfragegerecht aus. Alle Zutaten kommen aus Europa und wir sind zu jeder Zeit Herr des Verfahrens. Wir können künftig unabhängig von globalen Störungen produzieren und liefern.“ Die Preise beginnen bei 199 Euro für eine Hose aus hochwertiger italienischer Baumwolle. Das ist absolut wettbewerbsfähig. Schon jetzt verkauft HILTL Hosen „made in Germany“, aber in geringerer Stückzahl, und die Hosen werden von zwei Partnerbetrieben gefertigt. Im Herbst geht es mit der Produktion los, dann werden ganz andere Größenordnungen erreicht. Hosen, die auch in enger Absprache mit Handelspartnern produziert werden. Dabei werden so unterschiedliche Händler an Bord geholt, die aber die gesamte Bandbreite des hochwertigen deutschen Fachhandels darstellen, wie HIRMER oder RB, der neue Laden von Raimar Bradt in Fürth.
Seit Kränzle die Geschäfte führt, hat sich einiges geändert. Der Wandel ist spürbar. „HILTL konzentriert sich wieder. Nachdem intensiv unterschiedliche Kollektionsansätze in diversen Linien versucht worden sind, dominieren nun Klarheit und Fokus die Kollektion. Ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung von HILTL“, sagt Benjamin Oczko, Senior Buyer – Head of Department von LODENFREY. Auch auf der Fläche gibt der Hosenspezialist ein gutes Bild ab. „HILTL genießt bei LODENFREY den Benefit einer treuen Kundschaft. Diese ist auch in den letzten Jahren erhalten geblieben. Auffallend ist, dass wir mit der Ausweitung der T-Linie auch einen neuen Kunden gewinnen konnten“, sagt Oczko. Der Einkäufer ist überzeugt, dass der Endkunde die Entscheidung, wieder in Deutschland zu produzieren, honorieren wird. „Angesichts der aktuellen Lage sind Entscheidungen dieser Art ein tolles Signal. Die Sensibilität des Endverbrauchers ist im Modebereich noch nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Konsumbereichen.“
Lob kommt auch von Bradt, der eine völlig andere Klientel anspricht als LODENFREY, die aber nicht minder Wert auf gute Qualität legt: „Ich würde sagen, aus meiner Sicht, die Leute wollen sich mehr gönnen, achten mehr auf Qualität und Nachhaltigkeit. Das merkt man auch bei der Klamotte. Die HILTL Story und Hosen kommen extrem gut an, da die Story Qualität, Schnitte, Preis und Leistung sehr gut und fair sind. Passt einfach perfekt zu mir und meinem Sortiment“, sagt Bradt. Die Entscheidung, wieder in Deutschland mehr als nur Kleinserien zu fertigen, begrüßt Bradt ganz besonders, denn er hat sich der Idee verschrieben, ausschließlich Produkte zu verkaufen, die hierzulande hergestellt werden. „Ich betrachte es als sehr mutigen Schritt, aber ich denke, der richtige Zeitpunkt ist genau jetzt. Ich hoffe, dass unsere Einkäufer das auch so sehen und ihr Personal darauf schulen. Der Kunde jedenfalls ist sehr interessiert und kauft auch, wenn man ihn einmal überzeugt hat, die Sachen ohne anzuprobieren. Die Mutigen gehen voran, dann wird es einfacher zu folgen. Ich hoffe, es gibt noch viele Nachahmer.“
Kränzle ist sicher, das ist der Weg in die Zukunft für den Hosenspezialisten. Zwei Jahre Vorbereitung waren nötig. Der Manager listet eine Reihe von Vorteilen auf, die auch den Handel überzeugen dürften, denn HILTL verzichtet nicht auf Teile seines Markenhauses zugunsten der deutschen Produktion, sondern vergrößert es und rüstet es für die Zukunft, wie er sagt: „Das ist unser Beitrag zur Nachhaltigkeit: 100 Prozent ,made in Germany‘. Keine langen Transportwege und eine hochmoderne, saubere Produktion. Wir können unsere Kunden aus dem ,Made in Germany Club‘ auch sehr kurzfristig mit qualitativ hochwertigen Hosen in einer größeren Stückzahl nachversorgen. Und wir vermeiden, dass auch nur eine Hose zu viel produziert wird. Wir können nicht nur die Produktentwicklung zentral vor Ort steuern, sondern sind in der Lage, jeden einzelnen Produktionsschritt zu kontrollieren und wenn nötig zu korrigieren. Das ist, was wir unter moderner Manufaktur verstehen. Die HILTL-Hightech-Manufaktur – Europas innovativstes Atelier!“
Die Perfektion des Kreises
- HILTL produziert vier Hosentypen auf einer Straße: Chinos, Klassik, Five Pocket und funktionale Hightech Pants. So werden vier Produktionsgruppen in einer Produktionslinie vereint und der Produktionsprozess von 180 Positionen auf noch 63 komprimiert. Beispielsweise erfolgt die Formbundaufnahme durch geteilte oder durchgehende Fertigung, Taschenautomaten zur effizienten Vorbereitung der HILTL-Hosen kommen zum Einsatz, Paspelautomaten und Bonding-Maschinen ermöglichen eine „stitch-free“ – Fertigung. Neuentwicklungen sind außerdem eine Bügelmaschine und ein Topper.
- HILTL hat die Maschinen gemeinsam mit drei Partnerfirmen aus Italien in Auftrag gegeben und an der Entwicklung mitgewirkt. Die besonderen Fertigungsverfahren sind für zwei Jahre geschützt.
- Die Gesamtinvestitionen am Standort beziffern sich auf 3,1 Millionen Euro.
- Anfangs liegt der Output bei 50 Hosen täglich, aber schon circa ein Jahr später sind es 500 Hosen am Tag. Gut ein Drittel aller Hosen, die HILTL fertigt, ist dann zu 100 Prozent made in Germany.
Detailreich, stylisch
Die Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2023 steht ganz im Zeichen von kreativen Ideen und frischen Farben in Natur- und Pastelltönen. Darüber hinaus wird der Style zum treibenden Impuls. Besonderes Augenmerk liegt auf technischen Details wie Reflektoren, Kordelelementen an Reißverschlüssen oder Tascheneingriffen mit Ripsbändern und Druckknöpfen. Gleichzeitig gewinnen Cargoformen und Bundfaltenmodelle immer mehr an Bedeutung. Monochrome Bilder bleiben entscheidend und bilden die Basis. Ein facettenreiches Zusammenspiel von Fabric und Style bereichert die Kollektion.
HILTL: kommerziell und erfolgreich
BEST BASICS (LT Januar): Mit den erfolgreichen Bestseller-Qualitäten, die ein substanzielles Markenzeichen geworden sind, zeigt HILTL die kommerziellen Stärken der Marke. Ergänzt werden die Basics durch neue Farbtöne und ausgewählte Modelle.
TRUE TECH (Februar) zeigt sich sehr sportiv und technisch, unter anderem mit Ripstop und Fil-à-Fil-Optiken sowie Techno-Stretch-Artikeln und sommerlichen Jersey-Qualitäten. Neue Modelle mit technischen Details bilden eine perfekte Fusion aus Athleisure Wear und Casual Chic.
LEGENDARY LINEN (März): Der Komfort-Chic. Der Linen Délavé, eine italienische Leinen-Qualität, ist inzwischen wichtiger Bestandteil der Markensprache von HILTL. Für Modernität sorgen Mischungen sowie innovative Leinenbondings in uni und mit Grafiken bedruckt. Ein SEERSUCKER-Trio mit urbanem Charakter (März) steht für edle Lässigkeit.
HTL: Handwerkskunst und innovative Funktion
Die HTL startet mit dem Thema SUN FADED COLOURS, einer feinen, pastelligen Farbpalette, in die Saison. Leichte Gewichte sorgen für eine sommerliche Lässigkeit. Chino Styles mit und ohne Bundfalte wie auch Bermudas prägen das Bild.
Alle Themen haben eines gemeinsam: Sie zeigen, dass HILTL Handwerkskunst und innovative Funktion längst als Paar verstanden hat.
D’CADE DENIM: Kernig und authentisch
Kerniges Styling, exklusives Branding, authentische Details und perfekte Passform! Neben hochwertigem Kaschmir-Denim zeigt sich die Vielfalt auch in den unterschiedlichen Gewichtsklassen von sommerlich leichten 8,5-Oz- bis hin zu 11-Oz-Jeans-Qualitäten. HILTLs Colored Denim beweist, dass der Jeanshorizont weitaus mehr zu bieten hat. Der Hemp Denim vervollständigt den Sommerlook mit unverzichtbarem Natur-Look
MADE IN GERMANY: Hochwertig und exklusiv
Im Baumwollbereich setzt MADE IN GERMANY auf cleane Twill-Optik, eine hochwertige Baumwoll-Seiden-Mischung und einen sportiven French Terry. Leinen in Multicolor-Optiken bringt entspannte Silhouetten. Die besondere Klasse der in Deutschland hergestellten Kollektion zeigt sich auch in der exklusiven Auswahl an Wollmischungen vom Seersucker über High-Twist-Qualitäten bis hin zu besonders feinfädigen Wolle-Seiden-Mischungen. Erweitert wird die MADE-IN-GERMANY-Kollektion durch Denim. Neben dem naturbelassenen Ecru Denim ergänzt ein Red Selvage Denim in zwei unterschiedlichen Waschungen aus dem italienischen Hause Candiani das Programm. HILTL hebt mit der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023 Leinen durch Raffinesse und ein gewisses Maß an verspielter Sartorialität auf ein neues Level.