Fairtrade fordert existenzsichernde Löhne

© Ranita Roy / Fairtrade

Rana Plaza

Auch die Organisation Fairtrade fordert angesichts des Einsturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vor zehn Jahren weltweit existenzsichernde Löhne für die Textilarbeitende. „Hersteller und Regierungen haben damals reagiert und die Sicherheitsstandards in vielen Fabriken erhöht. Was sich dagegen kaum verändert hat, ist die Lohnsituation“, sagt Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland. „Der Großteil der Arbeiter*innen ist auf Überstunden angewiesen, um über die Runden zu kommen. Oft arbeiten sie 16 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche. Was wir brauchen, sind branchenweit verpflichtende existenzsichernde Löhne, die nicht nur für Miete und Essen reichen, sondern auch Kosten für Bildung, Alters- und Gesundheitsvorsorge abdecken. Das ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht, das es per Gesetz zu schützen gilt“, sagt Brück.

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Im indischen Tiruppur, einem der wichtigsten Produktionsstandorte für Strickwaren, verdient eine Näherin Fairtrade zufolge im Schnitt nur 44 Prozent eines existenzsichernden Lohnes. In vielen Städten schlucken allein die Mietkosten rund 60 Prozent des Lohnes. Unternehmen, die existenzsichernde Bezahlung freiwillig unterstützen wollen, können das bereits jetzt über den Fairtrade-Textilstandard tun. Eines der Kernelemente ist die Zahlung existenzsichernder Löhne. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums müssen alle Beschäftigten entlang der gesamten Lieferkette einen solchen Lohn erhalten.

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