Fashion Revolution Week 2023 läuft an

©Fashion Revolution Week

Manifest

Die Fashion Revolution Week ist unsere jährliche Kampagne, die die weltweit größte Bewegung für Modeaktivismus vom 22. bis 29. April stattfinden lässt. Anlässlich des zehnten Jahrestages des Einsturzes der Rana Plaza-Fabrik werden wir mit #RememberingRanaPlaza gedenken und fordern eine sichere, gerechte und transparente globale Modeindustrie. In diesem Zusammenhang werben wir für unsere EU-weite Kampagne ‚Good Clothes, Fair Pay‘, um richtungsweisende Gesetze für existenzsichernde Löhne für Bekleidungsarbeiter*innen weltweit zu fordern“, teilen die Organisatoren mit. Mit der Aktion soll während der Fashion Revolution Week an den Zusammensturz des Fabrikgebäude Rana Plaza in Bangladesch am 24. April erinnert werden , bei dem 1.100 Menschen starben und weitere 2.500 Menschen verletzt wurden. „Während wir das Geschehene reflektieren, lassen wir uns von den Fortschritten inspirieren, die in Bangladesch im Fertigbekleidungssektor (RMG) durch das Abkommen erzielt wurden“, heißt es weiter. 

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„Aber auch zehn Jahre nach Rana Plaza sind Armutslöhne in der weltweiten Bekleidungsindustrie nach wie vor endemisch. Die meisten Menschen, die Kleidung herstellen, verdienen immer noch Hungerlöhne, während Modemarken weiterhin riesige Gewinne machen. Wir von Fashion Revolution glauben, dass es keine nachhaltige Mode ohne faire Bezahlung gibt. Deshalb haben wir im Juli letzten Jahres im Rahmen einer breiteren Koalition die Initiative „Good Clothes, Fair Pay” ins Leben gerufen.“ Die Good Clothes Fair Pay-Kampagne fordert auf EU-Ebene Rechtsvorschriften für existenzsichernde Löhne für Bekleidungsarbeiter*innen weltweit. Dabei hat die Organisation weniger als drei Monate Zeit, um 1 Million Unterschriften von EU-Bürger*innen zu sammeln, um auf eine Gesetzgebung zu drängen, die von Unternehmen verlangt, dass sie in ihren Lieferketten eine Sorgfaltspflicht für existenzsichernde Löhne einhalten, unabhängig davon, wo ihre Kleidung hergestellt wird. Seit 2013 führt Fashion Revolution Kampagnen mit Bürger*innen, Marken und politischen Entscheidungsträger*innen durch, um mehr Verantwortung zu fordern und für branchenweite Transparenz zu kämpfen.

Der 2017 eingeführte Global Fashion Transparency Index ist ein weiteres Instrument, das Fashion Revolution entwickelt hat, um einen systemischen Wandel in der Branche zu unterstützen. Der Index ist eine jährliche Überprüfung von 250 der weltweit größten Marken und Einzelhändler, die danach geordnet sind, welche Informationen sie über ihre sozialen und ökologischen Richtlinien, Praktiken und Auswirkungen in ihren Betrieben und ihrer Lieferkette offenlegen. In den zurückliegenden 5 Jahren hat die Transparenz zugenommen. Im Jahr 2017 legten nur 32 Prozent der 100 untersuchten Marken ihre Produktionslisten der ersten Ebene offen. Im Jahr 2022 legten 48 Prozent der 250 untersuchten Marken ihre Produktionslisten der ersten Ebene offen, aber nur 4 Prozent der Marken geben an, ob ihre Bekleidungsarbeiter*innen einen existenzsichernden Lohn verdienen.

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Anlässlich des Beginns der Fashion Revolution Week am 22. April starten die Organisatoren überdies die Fashion Revolution Map, um Gespräche zu fördern und festzuhalten. Die Karte wurde von Talk Climate Change entwickelt und dient als globales Forum, um die Themen und Veranstaltungen der Woche zu reflektieren.