Female Leadership 2023: Frauenquote sinkt leicht

©Gerd Altmann from Pixabay

Gender Gap

Der Wirtschaftsinformationsanbieter databyte zeigt in seiner aktuellen Auswertung, welche Branchen die meisten weiblichen Führungspersonen zählen und wo es viele Gründerinnen gibt. In den deutschen Top Ten der Branchen, in denen Frauen Führungspositionen einnehmen, verteidigen Friseur- und Kosmetiksalons mit 69,8 Prozent weiblicher Führung die Spitzenposition, gefolgt von psychotherapeutischen Praxen mit 63,7 Prozent. Wie schon 2021 und 2022 befinden sich Unternehmen im Bereich Sekretariats- und Schreibdienste auf dem 3. Platz mit 51,8 Prozent Frauenanteil in der Führungsetage. Auf Platz 4 von Rang 8 klettern Apotheken mit 45,9 Prozent. Die weiteren Wirtschaftszweige sind Einzelhandel mit Kosmetikartikeln und Körperpflegemitteln, ambulante soziale Dienste, Einzelhandel mit Bekleidung, Blumen und Büchern sowie Reiseveranstalter mit Frauenquoten zwischen 45 Prozent und 31,8 Prozent. Diese Branchen eine, dass flexible Arbeitszeiten grundsätzlich möglich seien, „ein wesentlicher Karrierefaktor für Frauen, die laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Gender Care Gap umgehen müssen und im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr unbezahlte Zeit für Sorgearbeit aufbringen als Männer“, heißt es in einer Mitteilung.

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Die branchenübergreifende Frauenquote in Führungspositionen liegt in Deutschland derzeit bei rund 24 Prozent. Der Blick ins Handelsregister zeigt, dass dieser durchschnittliche Wert selbst in Branchen nicht erreicht wird, die in der Außenwahrnehmung oft in weiblicher Hand liegen. So nehmen Frauen nur zu 21,1 Prozent Führungspositionen in der Public Relations Beratung und zu 19,2 Prozent in der Personalvermittlung ein. Im Finanzwesen sind es nur 13,6 Prozent. „Die allgemeine Frauenquote in Deutschland ist in den vergangenen Jahren nicht gestiegen“, sagt Alexander Hiller, Geschäftsführer der databyte GmbH. „Sie ist in den vergangenen 12 Monaten im Gegenteil wieder leicht gesunken, was sicher auch mit den soziokulturellen Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu tun hat.“        

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Laut Handelsregister starten Frauen hauptsächlich im Sozialwesen ein eigenes Business. In den letzten 12 Monaten gründeten Frauen zumeist aber im Bereich Großhandel, Immobilienwirtschaft und Unternehmensberatung. „Hier zeichnet sich im Gründungsspektrum Bewegung ab“, sagt Alexander Hiller. „Dabei hängt die Vielfalt von Gründungsideen sowohl von Finanzierungsmitteln für Unternehmensgründerinnen als auch von neuen Arbeitsmodellen wie Remote-Arbeit ab.“