Strellson: Mit der Zeit

Marino Edelmann ©Strellson

Orderverlauf

Die Arbeit an der Kollektion und die Schärfung des Markenprofils machen sich gerade bezahlt. Wir legen zu, in der aktuellen Order und in den Abverkäufen. Vor allem erhalten wir auch Raum für Zweitplatzierungen, was mir zeigt, wieviel Marke und Mode hergeben“, sagt Strellson-Chef Marino Edelmann gegenüber FT. Generell werde der Handel zwar vorsichtiger in diesen nicht einfachen Zeiten. Aber Edelmann betont, es sei gerade deswegen wichtig, die Bodenhaftung zu behalten. „Generell sehe ich, dass der Handel vorsichtiger wird in diesen nicht einfachen Zeiten. Strellson ist natürlich Mode, aber Strellson ist vor allem auch Zeitgeist. Und das macht sich in der Mode einfach bezahlt, weil wir Trends nicht blind herbeireden, sondern analysieren und auf die Marke transferieren. Wir sehen, dass die Endkunden modisch aufgeklärter sind, sich mehr zutrauen. Wir entwickeln die Kollektion dorthin, wo Sie unsere Endkunden erwarten, wo wir sie abholen können. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Egal, was angesagt ist, wir müssen das bieten.“

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Auch Edelmann weiß um das Comeback der Formal Wear. Nur das, so sagt er, sei die halbe Wahrheit. „Die Umsätze sind gestiegen, keine Frage aber die Firmen gehen mit größeren Lägern aus der Saison. Und inhaltlich hat sich auch etwas getan. Das Comeback der Formalwear kommt aus der Anlassmode die zumindest gefühlt 80 Prozent der Umsätze ausmacht. Wenn aber die klassische Businesswear verloren hat , brauchen wir Antworten. Meine ist, den Casual-Part gezielt zu stärken. Anders ausgedrückt, wir können beide Sparten wunderbar ausspielen, aber es war wichtig, Casual strategisch zu stärken. Im Büro ist der klassische Anzug eigentlich aus der Zeit gefallen. Ein weiterer Pluspunkt für uns ist die Preislage. Klar, Strellson will man sich leisten. Aber die Preise sind immer noch konsumig. Und was genauso wichtig ist, die Marke wird verstanden, weil wir den Markenkern modernisiert und in eine zeitgemäße Sprache transferiert haben. Und das, ohne den besonderen modischen Anspruch der Marke aufzugeben.“

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