Studie: Live-Shopping kommt an

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Präferenzen

Live-Shopping-Formate sind einer Studie zufolge auch in Deutschland auf dem Vormarsch. 65 Prozent der Frauen und sogar 68 Prozent der Männer können sich vorstellen, bei Online-Verkauf-Events Produkte zu kaufen. Inzwischen kennen drei von vier Konsumenten in Deutschland den Begriff. Mehr als jeder Zehnte (12 Prozent) hat sogar bereits im Rahmen von Online-Verkauf-Events Produkte erworben. Vor allem bei Mode und Bekleidung ist das Interesse groß, aber auch bei Kosmetik- und Pflegeprodukten würden Verbraucher zuschlagen. Obwohl Kunden Rabatte erwarten, sind Interaktion, Produkterklärung und Unterhaltung wichtiger. Die Simon-Kucher Streaming Study 2023 wurde von Juli bis August 2023 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Clickworker durchgeführt. Insgesamt wurden 1.008 Konsumenten in Deutschland befragt.

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Frauen (65 Prozent) sind interessierter an Pflegeprodukten als Männer (38 Prozent). Mode ist gleich beliebt (rund 70 Prozent). Junge Menschen kaufen eher Mode, ältere Konsumenten eher Pflegeprodukte. 91 Prozent würden beim Live-Shopping bis zu 50 Euro ausgeben; 46 Prozent sogar bis zu 100 Euro. Im Schnitt erwarten Konsumenten einen Discount von 12 Prozent im Vergleich zum regulären Online-Preis. Wichtiger sind aber die Interaktion, gute Produkterklärung und eine unterhaltsame Präsentation.

Auffallend ist: Männer sind offener für Live-Shopping als Frauen. Hersteller und Händler müssen sich viel mehr dieser Zielgruppe widmen und passende Angebote ausstrahlen. Es braucht mehr Live-Shopping-Events für Männer“, sagt Nina Scharwenka, Global Head of Consumer bei Simon-Kucher. Auch müsse das Angebot stärker an den verschiedenen Altersgruppe ausgerichtet werden. „Verbraucher lieben Entertainment. Live-Shopping beweist, dass Shopping interaktiv, informativ und wirklich unterhaltsam sein kann“, betont Scharwenka. „Live-Shopping wird die Art, wie wir einkaufen, revolutionieren. Es wird immer mehr um das ‚Wie‘ statt nur um das ‚Was‘ gehen.“

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Allerdings geben in der Studie immer noch 65 Prozent der Befragten an, dass sie den stationären Handel bevorzugen. 47 Prozent halten Live-Shopping überdies für unseriös, 45 Prozent kaufen nach eigenen Angaben schlichtweg nicht gerne spontan ein. Weitere 43 Prozent halten den Zeitaufwand für zu groß, 40 Prozente haben Vorbehalte zur Produktqualität. „Die Aufgabe für Mode- und Kosmetik-Unternehmen heißt nun: Vorurteile abbauen“, sagt Benedikt Schmitz, Director in der Consumer Goods & Retail Practice von Simon-Kucher. „Gelingen kann das mit der richtigen Kombination aus vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten, unterhaltsamen und seriösen Moderatoren, detaillierten Produkterklärungen und cleverem Pricing.“