BTE: Schuhumsatz gestiegen

Marktzahlen

Trotz aufsehenerregender Insolvenzen ist der Einzelhandelsumsatz mit Schuhen nach ersten Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren im vergangenen Jahr um rund vier Prozent auf 11,6 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gestiegen. Das teilt der Handelsverband mit. „Der Umsatz liegt damit allerdings immer noch knapp 1,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019“, sagt BTE-Geschäftsführer Axel Augustin anlässlich der HDS/L-Pressekonferenz am 4. März im Rahmen der Düsseldorfer Fachmesse SHOES.

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Überdurchschnittlich abgeschnitten hat demnach vor allem der stationäre Schuhhandel. Die Umsätze der Schuhgeschäfte haben nach BTE-Schätzungen um fast 8 Prozent angezogen. Sie liegen aber immer noch etwa 6 Prozent unter 2019. „Wir beobachten allerdings im gesamten Handel große Unterschiede je nach Standort oder Geschäftskonzept“, sagt Augustin. „Die Bandbreite reicht von Rekordumsätzen bis zu Geschäftsaufgaben bzw. Insolvenzen wegen der stark gestiegenen Kosten und zu großen Substanzverlusten während der erzwungenen Corona-Schließungen.“

Nach Schätzungen des BTE haben m Jahr 2023 rund 170 Schuhhändler aufgegeben, teils wegen Insolvenz, teils freiwillig zum Beispiel wegen fehlender Nachfolger. Aktuell dürften nur noch etwa 2.600 stationäre Schuhspezialisten am Markt aktiv sein. 2013 waren es laut Umsatzsteuerstatistik noch 4.640 Unternehmen.

Als größtes Problem sehen die stationären Schuhhändler die zunehmende Bürokratie, gefolgt von den hohen Kostensteigerungen. Oft angeführt wird zudem die Kaufzurückhaltung der Kunden, der zunehmende Wettbewerb mit den eigenen Lieferanten, der Fachkräftemangel sowie ein Attraktivitätsverlust des eigenen Standortes.

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Umsatz verloren hat im letzten Jahr Aufhebung den Schuhen der Versand- bzw. Onlinehandel.  Er liegt aber wegen des starken Aufschwungs in den Coronajahren 2020 und 2021 nach BTE-Schätzungen immer noch rund 40 Prozent über 2019. „Wir gehen davon aus, dass der Anteil des Versandhandels am gesamten Schuhmarkt im letzten Jahr bei knapp einem Viertel lag“, sagt Augustin weiter. Für das laufende Jahr sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut BTE rechnet ein Viertel der Teilnehmer für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein weiteres Viertel sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2023, knapp die Hälfte fürchtet Einbußen von mindesten 1 Prozent. „Wir müssen daher 2024 mit weiteren Geschäftsschließungen rechnen“, sagt Augustin.