GKK: Offenbar Käufer gefunden

©Galeria KAUFHOF

NRDC Equity Partners

Der US-Investor NRDC Equity Partners hat den Zuschlag für die Übernahme der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) erhalten. Die Entscheidung folgt auf einen Bieterprozess um die verbliebenen 92 Warenhäuser des Unternehmens. Laut einem Bericht des „Handelsblatts”, der sich auf Verhandlungskreise beruft, wurde der Gläubigerausschuss von Stefan Denkhaus, dem Insolvenzverwalter von GKK, über den bevorstehenden Verkauf informiert. Zum Konsortium, das GKK übernehmen will, soll laut „Handelsblatt“ auch der ehemalige Kaufhof-Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Beetz gehören. Die Unterzeichnung der Verträge ist für den heutigen Dienstag geplant. Die finale Zustimmung zur Übernahme erfolgt durch die Gläubigerversammlung im Mai.

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NRDC Equity Partners ist eine Investmentgesellschaft, die vom kanadischen Unternehmer Richard Baker geführt wird, der auch die Mehrheit an der Hudson Bay Company (HBC) hält. Baker hatte bereits in der Vergangenheit durch den Kauf der Warenhauskette Kaufhof, die später an die Signa Gruppe verkauft und mit Karstadt fusioniert wurde, eine Verbindung zum deutschen Einzelhandelsmarkt.

Galeria Karstadt Kaufhof, mit 92 Kaufhäusern und über 15.000 Beschäftigten in Deutschland, hatte im Januar zum dritten Mal Insolvenz angemeldet. Mit der Übernahme durch NRDC Equity Partners rückt die künftige Strategie und Ausrichtung von GKK in den Fokus. Analysten spekulieren über die mögliche Wiederbelebung der Marke und eine Neuausrichtung im Einzelhandelssektor, die von Bakers früheren Erfolgen im Kaufhausgeschäft und Immobilienmarkt beeinflusst sein könnte.

Die Übernahme wirft auch Fragen bezüglich der Zukunft der Mitarbeiter und der einzelnen Filialen auf. Während Einzelheiten zur Strategie des neuen Eigentümers noch bekannt gegeben werden müssen, hoffen viele auf eine Stabilisierung des Unternehmens und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze.

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Baker wuchs im US-Bundesstaat Connecticut auf. Nach seinem Abschluss im Hotelmanagement an der Cornell University stieg er in das Immobilienunternehmen seines Vaters ein. Nach zwei Jahrzehnten entschied sich Baker für eine Neuausrichtung hin zum Kaufhausgeschäft. Baker kaufte 2006 das angeschlagene Kaufhaus Lord & Taylor und später die Hudson’s Bay Company, eines der ältesten Einzelhandelsunternehmen Kanadas. In Kanada sah Baker einen Mangel an mittel- bis hochpreisigen Kaufhäusern und brachte Lord & Taylor in das Land. Im Jahr 2013 zahlte das Mutterunternehmen 2,4 Milliarden US- Dollar für die amerikanische Kaufhauskette Saks Fifth Avenue.