CCC-DE: Vorwürfe an Otto

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Thailand

Am 29. Mai 2024 jährt sich die Entlassung von 195 Arbeiterinnen und Arbeitern der Royal Knitting Factory in Thailand zum vierten Mal. Diese warten noch immer auf ihre Abfindungen und ausstehenden Löhne in Höhe von über einer Million Dollar, wie thailändische Behörden entschieden haben. Die Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland e.V. (CCC-DE) erinnert daran,  dass das deutsche Familienunternehmen OTTO bei Royal Knitting produzieren ließ. In einem Drittel der betroffenen Familien leben den Angaben zufolge auch Kinder. Die Arbeiterfamilien sind hoch verschuldet, da sie weiterhin Miete, Energiekosten und andere Grundbedürfnisse finanzieren müssen.

Trotz der öffentlichen Anerkennung, dass OTTO zum Zeitpunkt der Entlassung Kleidungsstücke von der Royal Knitting Factory bezog, streite das Unternehmen jede Verantwortung ab, beklagt die NGO. Die CCC-DE und die betroffenen Familien fordern die OTTO Group auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die ausstehenden Zahlungen zu leisten. Zu den Beweisen gehören Kleidungsetiketten, die die ehemaligen Beschäftigten weitergaben und auf denen mehrere Marken der OTTO Group zu erkennen sind. Fälle wie dieser verdeutlichten die Dringlichkeit von Gesetzen zur Sorgfaltspflicht und starken Durchsetzungsmechanismen, die sicherstellen, dass das Wohl der Arbeiterfamilien über Unternehmensinteressen gestellt werde, heißt es weiter.